Der DAX (WKN: 846900) hat seine Korrekturen auch in der zweiten Aprilwoche fortgesetzt. Letztlich büßte das größte deutsche Börsenbarometer über 240 Punkte ein und schloss -1,35% tiefer mit 17.930 Punkten. Den größten Wochengewinn erzielten die Aktien von Zalando und RWE, die höchsten Verluste gab es bei Siemens Healthineers und MTU. In der neuen Woche stehen die DAX-Bilanzen von Beiersdorf und Sartorius im Fokus.

Zum Wochenauftakt tendierte der DAX zunächst noch höher, am Dienstag kam es dann aber zu deutlichen Abgaben. Nach einer leichten Stabilisierung  zur Mitte der Woche meldeten sich am Donnerstag die Bären zurück. Der EZB-Entscheid wurde mit Verlusten quittiert. Am Freitag zeichnete sich zunächst eine Umkehrbewegung ab, die nach schwachen Vorgaben aus New York aber wieder zurückgenommen wurde.

Hartnäckige Inflation und schwindende Zinshoffnungen

Die aktuellen Preisdaten haben gezeigt, dass die Inflation in den USA weiter auf hartnäckig hohem Niveau verbleibt, sodass die Marktteilnehmer die Hoffnung auf eine erste Zinssenkung im Juni fast aufgegeben haben. Auch der Juli-Termin dürfte nach Expertenansicht auf der Kippe stehen, sodass der Lockerungsprozess womöglich erst im September eingeleitet wird.

Auch wenn die US-Börsen auf diese Entwicklungen zunächst mit Abgaben reagierten, fanden sie am Donnerstag wieder zurück in die Spur. Vor allem die Technologiewerte im Nasdaq 100 und der breite Markt im S&P 500 schienen den Inflationsschock schnell überwunden zu haben.

Nach weiteren Abgaben am Freitag bleiben aber Zweifel bestehen. Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten und die Sorge vor einer Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und Israel lassen Anleger auch wieder vorsichtiger werden.

US-Wirtschaft immun gegen hohe Zinsen?

Fakt ist, dass sich die US-Wirtschaft ungeachtet der zahlreichen Zinserhöhungen überaus robust präsentiert, sodass am Markt inzwischen die Meinung vertreten wird, dass sie auch noch längere Zeit hohe Zinsen vertragen könnte. Die nun anlaufende Berichtssaison wird zeigen, inwiefern dies für den breiten Markt oder nur für einzelne Unternehmen gilt.

Am Freitag haben die großen US-Banken JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup die Bilanzsaison eröffnet und gemischte Zahlen vorgelegt. An den Märkten sorgte dies prompt für einen Dämpfer.

Bilanzsaison nimmt auch hierzulande Fahrt auf

In der kommenden Woche geht es weiter mit den Zahlen weiterer Großbanken wie Goldman Sachs (Montag) sowie Bank of America (BofA) und Morgan Stanley, die genau wie der Pharma- und Konsumgüterriese Johnson und Johnson am Dienstag Bilanz ziehen.

In Europa blicken die Anleger gespannt auf die Zahlen des Chipindustrieausrüsters ASML, der am Mittwoch ebenso seine Zahlen vorlegt wie der im DAX gelistete Laborausrüster Sartorius. Tags zuvor berichtet der Konsumgüterhersteller Beiersdorf über die Umsatzentwicklung im ersten Quartal.

Konjunkturseitig richtet sich die Aufmerksamkeit in der neuen Woche auf die am Montag erscheinenden US-Einzelhandelsdaten und Daten zur US-Industrieproduktion am Dienstag. Aus Deutschland werden zudem die ZEW-Konjunkturerwartungen als Frühindikatoren für die heimische und globale Wirtschaft bekannt gegeben.

Zalando haussiert, MTU deutlich im Minus

In der abgelaufenen Woche zählte die Zalando-Aktie zu den wenigen großen Gewinnern im DAX. Sie gewann fast +10% und profitierte dabei auch von einer Hochstufung („Buy“)  durch die Citigroup. Seit den Tiefs von Mitte Januar hat das Papier mehr als +66% zugelegt.

Deutlich nach oben ging es auch für die Versorgeraktie von RWE, die unter dem Strich +5,66% gewann. Die hohen Energiepreise treiben den Kurs und lassen auf einen Turnaround im Bereich der 30-€-Marke hoffen.

Ans DAX-Ende rutschte die Aktie von Siemens Healthineers, die auf Wochensicht mehr als -4% einbüßte. Der Kurs ist Anfang März vom Widerstand bei 58 € nach unten abgeprallt und hat seitdem um mehr als -8% korrigiert.

Noch schlimmer erging es den Anteilsscheinen von MTU, die fast -6% nachgaben. Immerhin scheint sich der Kurs knapp oberhalb der 200-Tage-Linie (SMA200) wieder stabilisieren zu können.

DAX mit zweiter Verlustwoche in Folge

Der DAX ist nach der Rekordjagd im ersten Quartal mit Korrekturen ins zweite Quartal gestartet. Für den Monat April stehen bislang Abgaben von -3% zu Buche. Erstmals seit Dezember hat der wichtigste deutsche Aktienindex wieder zwei Wochen in Folge Verluste verzeichnet.

Bislang handelt es sich aber nur um eine gewöhnliche Gegenbewegung, die unter den Anlegern keine Panik auslösen sollte. Zwar hat der Index den Support bei 18.000/18.039 Punkten durchbrochen, der volumenstarke Bereich um 17.900 Punkte wurde aber bislang gehalten. Gleiches gilt für die 38-Tage-Linie (SMA38), die sowohl am Donnerstag als auch am Freitag auf Intraday-Basis geschnitten, auf Schlusskursbasis aber verteidigt wurde.

Durchbricht der DAX den SMA38 und rutscht unter den Support bei 17.900 Punkten, könnten sich die Korrekturen in den Bereich um 17.620/17.640 Punkte ausdehnen. Klar bullisch wäre es zu werten, wenn der Wiederanstieg über den Widerstand bei 18.000/18.039 Punkten gelingt und der kurzfristige Abwärtstrend im Bereich 18.120 Punkten durchbrochen wird.

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