Nachdem die Lukoil-Aktie gestern Vormittag um mehr als 50 Prozent nachgab, setzte die Aktie des russischen Ölriesen am Nachmittag zu einer Erholungsrallye an und konnte rund die Hälfte ihrer vormittäglichen Verluste wieder kompensieren. Auch heute im Morgenhandel ist die Lukoil-Aktie mit rund sieben Prozent satt im Plus. Ist die Situation doch nicht so hoffnungslos wie gedacht?

Keine direkten Sanktionen

Niemand weiß es. Der Ukraine-Krieg ist gerade mal einen Tag alt und niemand kann derzeit vorhersagen, wie lange er dauern wird. Die gute Nachricht für Lukoil ist, dass die Europäische Union gestern vorerst keine direkten Sanktionen gegen Lukoil beschlossen hat. Das Ölgeschäft zwischen Russland und Europa läuft deshalb im Normalbetrieb weiter. Zu groß ist offenbar die Abhängigkeit Europas von russischem Öl und damit von Lukoil.

Doch die Situation kann sich jederzeit ändern. Sollte der Ukraine-Konflikt weiter eskalieren oder gar auf andere Länder übergreifen ist es nicht ausgeschlossen, dass auch Lukoil zum direkten Ziel westlicher Sanktionen wird. Das würde den Kurs der Lukoil-Aktie ein weiteres Mal in den Keller drücken. Ein derartiger Schritt ist aber auch dem russischen Präsidenten Putin zuzutrauen. Sollte der Westen auch militärisch in den Konflikt in Osteuropa eingreifen, könnte Putin als Reaktion darauf den Ölhahn zudrehen. Für Lukoil wäre das der worst case.

Das ist noch nicht das Ende!

Fazit: Die Unsicherheit rund um die Lukoil-Aktie ist noch lange nicht vorbei. Welche Richtung der Kurs der Aktie in den kommenden Tagen nimmt, ist völlig unkalkulierbar. Genauso wie die Entscheidungen von Russlands Präsident Putin, der keine Rücksicht auf wirtschaftliche Konsequenzen für sein Land nimmt.