Nachdem der Kurs der Gazprom-Aktie gestern Vormittag regelrecht in den Keller rauschte, setzte die Aktie des russischen Gasriesen am Nachmittag zu einer veritablen Rallye an und konnte zumindest einen Teil ihrer vormittäglichen Verluste kompensieren. Auch heute im frühen Morgenhandel ist die Gazprom-Aktie im Plus. Kommt jetzt alles doch nicht so schlimm wie gedacht?

Vorerst keine direkten Sanktionen

Schwer zu sagen, denn der Ukraine-Krieg wird heute mit unverminderter Härte fortgesetzt. Die gute Nachricht des gestrigen Tages ist jedoch, dass Gazprom vorerst nicht Ziel direkter Sanktionen durch die Europäische Union wird. Der Gasimport aus Russland läuft somit bis auf Weiteres im Normalbetrieb fort. Zu groß scheint wohl die europäische Abhängigkeit von russischem Gas und damit vom staatlichen Monopolisten Gazprom.

Was nicht ist, kann aber noch werden! Bei einer weiteren Eskalation des Konfliktes ist es durchaus vorstellbar, dass sich die EU-Staaten dazu durchringen, Gazprom direkt ins Visier zu nehmen. Das würde dem Kurs der Gazprom-Aktie einen weiteren Schlag versetzen. Ein derartiger Schritt ist jedoch auch Russlands Präsident Putin zuzutrauen. Sollte der Westen beispielsweise vermehrt Waffen an die Ukraine liefern, könnte sich Putin dazu entschließen, den Gashahn zuzudrehen. Für Gazprom wäre das ein wirtschaftliches Desaster.

Die Unsicherheit ist noch nicht vorbei!

Fazit: Die Tage der Unsicherheit für die Gazprom-Aktie sind noch lange nicht vorüber. Anleger sollten einen großen Bogen um die Aktie machen. Selbst Daytradern und sonstigen Zockern sei geraten, sind von der Gasaktie fernzuhalten. Zu unkalkulierbar sind die Entscheidungen von Präsident Putin.