Die Aktie von Fuchs Petrolub (WKN: 579043) zählt zu den Dauerläufern bei deutschen Anlegern, weil das Unternehmen beständig gute Dividenden ausschüttet. Jetzt hat der Hersteller von Schmierstoffen ein Programm zum Rückkauf von Stamm- und Vorzugsaktien im Umfang bis zu 200 Millionen € bekanntgegeben. Bietet das eine Kaufchance bei dem Titel, der seit Jahresbeginn fast -34% (Vorzüge) verloren hat?

Fuchs Petrolub entwickelt, produziert und vertreibt hochwertige Schmierstoffe und verwandte Spezialitäten für nahezu alle Industrien und Anwendungsbereiche. Das Unternehmen, das 1931 in Mannheim gegründet wurde, beschäftigt weltweit über 6.000 Mitarbeiter in 57 operativ tätigen Gesellschaften. Fuchs ist der weltweit größte Anbieter unter den unabhängigen Schmierstoffherstellern. Jüngst sind die Mannheimer in den Batteriemarkt eingestiegen.

China und die Rohstoffpreise belasten

Die gestiegenen Rohstoffpreise und die Folgen des Ukraine-Kriegs sowie vor allem da schwächere Wachstum Chinas beeinträchtigen auch die Geschäfte des Schmierstoffkonzerns, der sich vor allem auf die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie fokussiert und dort 45% des Konzernumsatzes erwirtschaftet. Das ist zuletzt Ende April bei Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal durch eine vorsichtigere Prognose für das Gesamtjahr deutlich geworden.

Denn Fuchs Petrolub hat seinen Ausblick angepasst und geht jetzt davon aus, dass, sofern sich die externen Einflussfaktoren nicht extrem verschlechtern, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) nur noch das untere Ende der zuvor verkündeten Bandbreite von 360 bis 390 Millionen € erreicht. Das läge dann etwa auf Vorjahresniveau.

Bei den Umsätzen will der MDAX-Konzern leicht zulegen, hier sind weiterhin für das Geschäftsjahr 3 bis 3,3 Milliarden € geplant. In den ersten drei Monaten hat Fuchs bereits die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 16% auf 808 Millionen € gesteigert.

Vorstandschef Stefan Fuchs relativiert allerdings:

Beim Vergleich mit dem Vorjahr ist zu beachten, dass der Start ins Jahr 2021 außergewöhnlich gut war, was auf Nachholeffekte aus der Pandemiezeit sowie Rückenwind bei den Rohstoffkosten zurückzuführen war.

Einstieg ins E-Mobility-Business

Ende Mai hat der Konzern bekannt gegeben, dass er sich auf neues Terrain außerhalb der klassischen Einsatzgebiete für Schmierstoffe begeben will: Fuchs Petrolub steigt ins E-Mobility-Business und in den Batteriemarkt ein. Zu diesem Zweck haben die Mannheimer 8% der Anteile der E-Lyte Innovations GmbH übernommen. Dieses junge Unternehmen entwickelt und produziert Flüssig-Elektrolyte für hochleistungsfähige Batterien im industriellen und im automotiven Bereich.

„Die Welt ändert sich rasant, und wir wollen nicht nur Schritt halten, sondern der Zukunft aktiv begegnen: mit dem Einstieg in einen sehr spannenden, global stark wachsenden Markt mit erheblichem Geschäftspotenzial“, begründet Vorstandschef Stefan Fuchs den Schritt.

6 Millionen Aktien werden zurückgekauft

Offenbar ist auch dem Management der Aktienkurs, der seit dem Hoch von 48,74 € im November 2020 im Prinzip nur noch die Richtung nach Süden kennt, ein Dorn im Auge. So hat man mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, seinen Anteilseignern etwas Gutes zu tun und eigene Aktien zurückzukaufen.

Vom 27. Juni an bis längstens zum 29. März 2024 sollen insgesamt 6 Millionen Aktien, jeweils 3 Millionen Stamm- und Vorzugsaktien, erworben und eingezogen werden. Gesamtkaufpreis maximal: 200 Millionen €.

An der Börse ist das Unternehmen aktuell mit rund 3,42 Milliarden € bewertet. Das Papier notiert bei 26 € und damit nicht weit entfernt vom 52-Wochen-Tief bei 24,46 €. Das Rückkaufprogramm dürfte die Aktie meiner Meinung nach auf jeden Fall beflügeln. Zudem ist sie mit einem KGV um die 14 keinesfalls zu teuer.

Guter Dividendenzahler

Hinzu kommt, dass Fuchs Petrolub eine ordentliche und stetig steigende Dividende ausschüttet, und das schon 20 Mal in Folge. Zuletzt lag sie bei 1,03 € je Vorzugsaktie, das wäre beim Kurs von 26 € eine Dividendenrendite von knapp unter 4%.

Aus meiner Sicht spricht deshalb nichts dagegen, sich dieses Papier ins Depot zu legen. Zumal es bestimmt nicht schädlich ist, dass sich die meisten Analysten positiv gestimmt zeigen und ein Kursziel von im Schnitt 41 € ausrufen.

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