Der DAX (WKN: 846900) ist auch am Donnerstag auf Erfolgskurs geblieben. Nach den deutlichen Gewinnen in den vergangenen Tagen reichte es diesmal aber nur zu einem Anstieg um 38 Punkte bzw. +0,24% auf 15.786 Punkte. Zwischenzeitlich betrug das Kursplus mehr als 100 Punkte, doch etwas schwächere Vorgaben von der Wall Street ließen den Gewinn wieder etwas zusammenschrumpfen.

Dabei hätte der Tag besser kaum starten können. Die deutschen Standardwerte eröffneten erneut Gap-up und fast 60 Punkte höher mit 15.806 Zählern. Dieses Gap blieb zunächst auch weitestgehend geöffnet. Fast den ganzen Tag über hielt sich der DAX abgesehen von kurzen Sequenzen oberhalb der 15.800-Punkte-Marke, erst im späten Handel gaben die Kurse wieder deutlicher nach. Im Tagesverlauf erreichte das Börsenbarometer ein neues 2-Monats-Hoch bei 15.862 Punkten.

Siemens sorgt für krönenden Abschluss

Am Donnerstag ist die aktuelle Berichtssaison auf die Zielgerade eingebogen. Mit Siemens legte der letzte DAX-Konzern seine Bilanzen vor und die kamen am Markt gut an. Neben dem gemeldeten Rekordgewinn für das vergangene Geschäftsjahr löste vor allem auch der weitere Ausblick für Kauflaune und beförderte die schwer gewichteten Papiere an die DAX-Spitze mit einem Kursplus von über +5%.

Punkten konnte der Technologiekonzern auch mit der Ankündigung eines weiteren Aktienrückkaufprogramms über die nächsten fünf Jahre mit einem Gesamtvolumen von sechs Milliarden €. Zudem soll die Dividende weiter erhöht werden.

Marktanalyst Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets sprach von einem Traumfinale der aktuellen Berichtssaison.

US-Arbeitsmarkt schwächelt

Gestützt wurden die Märkte auch durch aktuelle Konjunkturdaten aus den USA. Demnach sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 13.000 auf 231.000 gestiegen und fielen damit höher aus als erwartet. Analysten hatten im Schnitt mit 220.000 Anträgen gerechnet.

Trotzdem bleibt die Zahl der Hilfsanträge auf einem überschaubaren Niveau, da in den USA erst ab der kritischen Marke von 270.000 Erstanträgen von einer deutlichen Eintrübung des Arbeitsmarktes gesprochen wird.

US-Industrieproduktion geht zurück

Zudem zeigt die Industrieproduktion Bremsspuren. Nach Angaben der US-Notenbank Fed sank die Gesamtproduktion im Oktober um 0,6%, während Analysten im Schnitt einen Rückgang um 0,4% erwartet hatten. Im Verarbeitenden Gewerbe betrug das Minus 0,7%. Belastet wurde die Produktion vor allem durch die Streiks in der Automobilbranche. Rechnet man diesen Sektor heraus, wäre die Produktion um 0,1% gestiegen.

Die Konjunkturdaten könnten die durch die rückläufige Inflation geschürten Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank weiter nähren und die Märkte beflügeln, auch wenn sich die großen US-Indizes nach der jüngsten Rallye eine kleine Verschnaufpause gönnten.

DAX arbeitet sich weiter nach oben

Auch im DAX zeigte sich, dass die Bullen nach dem Sprint in den vergangenen Tagen Luft holen und die Aufwärtsdynamik etwas nachgelassen hat. Trotzdem sind die charttechnischen Perspektiven weiterhin ausgezeichnet. Der deutsche Leitindex steuert auf die zweite goldene Gewinnwoche innerhalb von drei Wochen zu.

Seit den Tiefständen aus dem Oktober hat der Index bereits mehr als 1.000 Punkte zulegen können, prozentual ausgedrückt beträgt der Kurszuwachs fast +8%. Dabei wurde nicht nur der Abwärtstrend seit dem Rekordhoch von Ende Juli durchbrochen, sondern auch die 200-Tage-Linie, die als Gradmesser für den langfristigen Trend gilt.

Oberhalb der 15.800-Punkte-Marke wäre der Weg frei für einen Anstieg bis auf 16.000 Punkte. Wird auch diese Schwelle durchbrochen, sind sogar neue Rekordstände möglich. Kommt es zu einer Gegenbewegung nach unten, stellt der 200-Tagesdurchschnitt ein Korrekturziel dar.

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