Corestate (WKN: A141J3) präsentiert seinen Aktionären erneut News, die diese nicht gerne hören dürften. Zwar nimmt der Umbau des mittlerweile auf 50 Millionen € Marktkapitalisierung geschrumpften Konzerns Kontur an, aber der Newsflow bleibt suboptimal. Die Aktie legt heute dennoch kräftig um fast +7% auf 1,51 € zu.

Corestate agiert als Immobilien-Investmentmanager und bietet Kunden Property-Management-Services sowie darüber hinaus strukturierte Investmentprodukte, die alle Asset-Klassen des Sektors abdecken. In den letzten Jahren veränderte die Diversifizierungsstrategie die Asset-Struktur, so setzt Corestate auf Trends wie Microliving. Das verwaltete Immobilienvermögen im Kerngeschäft belief sich Ende des ersten Quartals 2022 auf 18,4 Milliarden €.

Corestate informiert über „substanzielle Wertanpassungen

Auch Corestate wird zum Opfer der wirtschaftlichen Tendenzen im Immobiliensektor. Denn wie das Unternehmen betonte, führe die Dynamik der Zins- und Inflationsspirale zu einem Einbruch der Transaktionsvolumina im Gesamtmarkt. Daraus resultierend erwartet der Luxemburger Konzern möglicherweise „Wertanpassungen bei Immobilien sowie eine Erhöhung der Risikovorsorge“ im weiteren Jahresverlauf.

Wie Corestate am gestrigen Dienstag ebenso mitteilte, nehme es im Segment Real Estate Debt Wertberichtigungen auf den Firmen- und Markenwert sowie eine Risikovorsorge für ausstehende Performance-Gebühren und Brückenfinanzierungen der Helvetic Financial Services (HFS) in Höhe von insgesamt 392 Millionen € vor.

Management dreht an Finanzierungsschraube

Auf dem Xetra-Kurszettel markierte die Corestate-Aktie am Dienstag bei 1,35 € just ein neues 52-Wochen-Verlaufstief. Davon konnte sich der Kurs bis frühen Mittwochnachmittag auf 1,55 € erholen.

In Summe steht jedoch ein Aktienkurs- und Bilanzdesaster.

Alles andere als nebensächlich waren zuletzt die Geschehnisse rund um die Refinanzierungsfrage (wir berichteten). Hierzu meldet Corestate Bewegung. So habe der Vorstand für die beiden bevorstehenden kurzfristigen Fälligkeiten einer Wandelanleihe in Höhe von 180 Millionen € im November 2022 und einer Senior-Anleihe in Höhe von 298 Millionen €, fällig im April 2023, „Berater mandatiert, um mit den Anleihegläubigern eine Refinanzierungslösung zu sondieren“.

Das sah schon mal besser aus

Ich bin zu wenig Immobilien-fest, als dass ich die Aussichten von Corestate im Sektor exakt einschätzen könnte, aber Fakt ist, dass die Corestate-Aktionäre mit dem Rücken zur Wand stehen.

Vor dem Hintergrund der Negativentwicklungen ist Corestate vielleicht die falsche Adresse für Anleger, um den großen Reibach zu erwarten.

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