Die kurzeitige Erholung der Volkswagen-Aktie (WKN: 766400) Ende Oktober/Anfang November scheint schon wieder vorbei zu sein. In den letzten Tagen hat der Titel des deutschen Autoriesen seinen monatelangen Abwärtstrend wieder fortgesetzt. Wird ein Mega-Sparprogramm der Volkswagen-Aktie wieder auf die Sprünge verhelfen?

ℹ Volkswagen vorgestellt

Die Volkswagen AG mit Sitz in Wolfsburg ist der nach Umsatz größte und nach Absatz zweitgrößte Fahrzeughersteller der Welt. Zusätzlich zur Kernmarke Volkswagen ist die VW AG auch Muttergesellschaft zahlreicher weiterer Autohersteller, darunter Audi, Lamborghini, Porsche, Seat und Skoda. Neben dem Pkw-Bereich gehört auch der Geschäftsbereich Nutzfahrzeuge mit den Unternehmen MAN und Scania zum VW-Konzern. Zudem bietet der Konzern zahlreiche Finanzdienstleistungen an, darunter Finanzierungen und Versicherungen. Der Börsenwert der Volkswagen AG liegt bei aktuell ca. 55,5 Milliarden €.

Es geht um viel Geld und Personal

Medienberichten zufolge konkretisieren sich die Pläne für das Sparpaket im Volkswagen-Konzern. Diesmal soll es nach den Vorstellungen der Konzernführung ein Paket werden, das seinen Namen wirklich verdient.

Der Wolfsburger Konzern muss drastische Maßnahmen ergreifen, denn die Rendite der Kernmarke VW liegt mit einer operativen Marge von zuletzt 3,4% fernab des Zielwertes von 6,5%. Auf gut Deutsch: VW verdient mit seinen Autos im Wettbewerbsvergleich viel zu wenig Geld. Dadurch wird die Investitions- und Zukunftsfähigkeit der Wolfsburger massiv in Mitleidenschaft gezogen. Die Börse hat diese Erkenntnis bereits vorweggenommen.

Den Rotstift will der VW-Vorstand vor allem bei den sogenannten indirekten Kosten ansetzen. Damit ist insbesondere der völlig aufgeblähte Verwaltungsapparat des Autokonzerns mit 40.000 Büroangestellten gemeint. Die Personalkosten im indirekten Bereich sollen deshalb bis 2026 um 20% sinken. Insgesamt will Volkswagen 10 Milliarden € einsparen. Das wird nur durch einen massiven Personalabbau gelingen.

Gleichzeitig will VW in Zukunft Autos schneller entwickeln und produzieren. Die gesamte Prozessorganisation des Autokonzerns muss deshalb verschlankt werden.

Noch kein Aufwärtstrend sichtbar

Die Volkswagen-Aktie notiert zum Wochenauftakt nur rund 9% über ihrem 3-Jahreshoch. Ein neuer Aufwärtstrend lässt sich derzeit noch nicht aus dem Chartbild ableiten. Für einen nachhaltigen charttechnischen Aufschwung benötigt die VW-Aktie starke positive Nachrichten.

Diesmal geht es um alles

VW steht gehörig unter Druck. Neben den traditionellen europäischen Wettbewerbern bekommen die Wolfsburger seit einiger Zeit auch die Konkurrenz durch chinesische Autobauer und Tesla zu spüren.

Das Hauptproblem des Wolfsburger Konzerns ist und bleibt jedoch seine Aktionärsstruktur und die Macht der Gewerkschaft. Während BYD, Tesla & Co. mehr oder weniger frei in ihren Entscheidungen sind, reden bei VW immer das Land Niedersachsen und die Arbeitnehmervertreter mit. Und sie haben ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.

In der Vergangenheit gab es bei Volkswagen zwar auch mehrere Sparpakete. Doch diese wurden durch den Einfluss der Gewerkschaft immer möglichst sozialverträglich gestaltet. Der Abbau Tausender Stellen innerhalb von drei Jahren ist ein völliges Novum bei VW.

Ich bin sehr gespannt auf die kommenden Monate bei Volkswagen. Es würde mich nicht überraschen, wenn es zu einer historisch beispiellosen Konfrontation zwischen der Konzernspitze und den Arbeitnehmervertretern käme. Sollte sich die Gewerkschaft weitgehend durchsetzen, dürfte die Volkswagen-Aktie ihren Sinkflug weiter fortsetzen.

Diesmal geht es wirklich um die Zukunft von VW. Man kann nur hoffen, dass das Land Niedersachen die Zeichen der Zeit erkannt hat. Die Wettbewerber von Volkswagen werden jede Schwäche der Wolfsburger gnadenlos ausnutzen.

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