Die Hiobsbotschaft, dass der Covid-19-Impfstoff VLA 2001 wohl nicht in Europa zu haben sein wird, kam am späten Freitag. Seitdem stürzt die Aktie von Valneva (WKN: A0MVJZ) gnadenlos ab. Heute geht es erneut um -15% runter auf 7,94 €. Ist hier alles verloren oder bietet sich gar eine Chance für Schnäppchenjäger?

Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. Mit seinem Totimpfstoff VLA2001 verfügt Valneva über ein Vakzin gegen das Coronavirus, das bislang jedoch nur in Großbritannien, im Königreich Bahrain und in den Vereinigten Arabischen Emiraten zugelassen ist.

Wer gewettet hat, hat verloren…

Das hohe Risiko war bekannt, wir haben immer wieder vor diesem Szenario gewarnt und dazu geraten, die Wette allenfalls mit einer angemessenen Positionsgröße zu wagen: Valneva hat am Freitag zähneknirschend einräumen müssen, dass es wohl tatsächlich zu einer Kündigung des Vorabkaufvertrags über 60 Millionen Dosen von VLA 2001 seitens der EU-Kommission kommen wird.

Da sich die Franzosen nicht in der Lage sehen, den Lieferauftrag zu reduzieren, beschreiben sie die (böse) Folge so:

Infolgedessen hätten die Europäer keinen Zugang zu Valnevas inaktiviertem Impfstoff VLA 2001.

Letztlich spielt es da keine Rolle, dass das Zulassungsverfahren bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wie geplant weiterläuft und laut Valneva der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) wohl in der Woche ab dem 21. Juni endgültig über VLA 2001 abstimmen wird.

Ist der Absturz des Aktienkurses um rund 30% binnen zwei Handelstagen, wie wir ihn im Falle einer Ablehnung des Impfstoffs vorhergesehen hatten, nun in dieser Höhe gerechtfertigt? Oder lauert hier eine Chance?

Wie viele prognostizierte Umsätze fallen weg?

Fakt ist: Valneva hat bislang in seiner Umsatzprognose für dieses Jahr mit 430 bis 590 Millionen € kalkuliert, wovon 350 bis 500 Millionen € aus Verkäufen des Covid-Vakzins kommen sollten. Diese Berechnungen sind jetzt natürlich Makulatur. Wenn VLA 2001 nicht in der EU auf den Markt kommt oder nur in drastisch reduzierter Menge, dürften geschätzt zwei Drittel der geplanten Umsätze entfallen.

Dass der Impfstoffhersteller angekündigt hat, weiterhin mit Behörden außerhalb der EU zusammenzuarbeiten, „um potenzielle künftige Zulassungen und zusätzliche Kaufverträge zu erhalten“, ist nichts Neues und daher nur ein schwacher Trost. Zugelassen ist das Vakzin bislang für Erwachsene in Großbritannien, im Königreich Bahrein und in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Nicht ins fallende Messer greifen

Bevor das Unternehmen keine neue Finanzprognose auf den Tisch gelegt hat, aus der ersichtlich wird, mit welchen Umsätzen in diesem Jahr jetzt tatsächlich noch zu rechnen ist, werde ich persönlich bei der aktuellen Marktkapitalisierung von immer noch 844 Millionen € nicht ins fallende Messer greifen.

Zwar hatte Valneva Ende März noch 311 Millionen € in der Kasse und muss wohl trotz der zu erwartenden Kündigung des Vorabkaufvertrags nichts an die EU zurückzahlen. Außerdem haben die Franzosen vielversprechende Wirkstoffe in der Pipeline, etwa mit ihrem Impfstoff-Programm für das Chinkungunya-Fieber.

Aktien mit besserem Chance-Risiko-Profil

Das reicht mir aber nicht aus, um hier zu investieren, weil es im Biotech-Bereich ganz einfach wesentlich günstiger bewertete Aktien mit besseren Chance-Risiko-Profilen gibt, wie sie immer wieder im No Brainer Club zu finden sind.

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