Die TUI-Aktie setzte ihre Talfahrt der letzten Tage heute Morgen fort. Im Morgenhandel ist die Aktie des deutschen Touristikriesen mit mehr als vier Prozent im Minus. Inzwischen hat die TUI-Aktie auch wieder die wichtige Marke von 3 Euro unterschritten. Hat sich der Reisekonzern zu früh auf ein normales Urlaubsgeschäft 2022 gefreut?

Wo macht Putin halt?

Gut möglich, denn seit gestern ist klar, dass Russlands Präsident Putin es nicht nur auf die Donbass-Region im Osten der Ukraine abgesehen hat, sondern das gesamte Land unter seine Kontrolle bringen will und einen Krieg gegen die Demokratie im Allgemeinen führt. Damit hat er Russland wieder zum Feindbild des Westens gemacht und die geopolitische Lage in Osteuropa auf Jahre hinaus destabilisiert.

Für TUI sind das keine guten Nachrichten. Zwar sind die Länder Osteuropas in touristischer Hinsicht nur von sehr geringer Bedeutung für den Touristikkonzern. Aber die Unsicherheit im Osten unseres Kontinents kann sich sehr schnell auf ganz Europa ausdehnen. In seiner gestrigen Fernsehansprache ließ der russische Präsident Putin keinen Zweifel daran, dass er bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen.

Der Krieg an der Außengrenze der Europäischen Union könnte viele Leute dazu bringen, ihre Urlaubspläne im Frühjahr fürs Erste zu überdenken und zurückzustellen. TUI muss sich im laufenden Jahr wahrscheinlich damit abfinden, dass viele Urlauber ihre Reisen sehr kurzfristig buchen werden.

TUI reagiert sensibel

Anleger sollten die TUI-Aktie deshalb vorerst meiden. Selbst wenn der Krieg in der Ukraine keine direkten Auswirkungen auf das Reisegeschäft von TUI hat, reagiert die TUI-Aktie momentan sehr sensibel auf das Geschehen in Osteuropa.