Super Micro Computer-Aktionäre erlebten am Freitag ein böses Erwachen. Nachdem die Aktie des Serverherstellers bereits in den Vorwochen in einem Abwärtstrend steckte, rauschte sie zum Ende der letzten Handelswoche um satte -23% in den Kurskeller. Zum Wochenauftakt zeigt sich die Super Micro Computer-Aktie (WKN: A0MKJF) mit einem Kursplus von ca. 3% im europäischen Handel wieder leicht erholt. Was war geschehen und wie kann es nun weitergehen?

Nur ein fehlendes Detail

Was am vergangenen Freitag passierte, war eigentlich kein Big Deal. Super Micro Computer gab lediglich bekannt, dass das Unternehmen das Zahlenwerk für das dritte Geschäftsquartal am 30. April vorstellen wird.

Doch an der Börse machen oft kleine Details den großen Unterschied. Der Serverhersteller gab keine Vorabzahlen zu Umsatz und Gewinn bekannt, wie er es im letzten Quartal getan hatte. Viele Unternehmen geben wenige Tage vor der offiziellen Quartalszahlenpräsentation erste Eckwerte bekannt, um Analysten eine Guidance zu geben – besonders dann, wenn die Zahlen gut ausfallen und über den Analystenerwartungen liegen.

Dieser Umstand wurde von der Börse deshalb sofort dahingehend interpretiert, dass Super Micro Computer voraussichtlich schwache Zahlen präsentieren wird, die unter den Markterwartungen liegen. Die Kursreaktion war eindeutig.

Die Bewertung stimmt

Bei einer so drastischen Kursreaktion gerät manch Anleger in Panik. Umso wichtiger ist es, in solchen Situationen die Kirche im Dorf zu lassen.

Vor dem Kurssturz war die Super Micro Computer-Aktie mit einem Forward-Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwa 3 und einem Forward-Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 40 bewertet. Für ein rasant wachsendes und profitables Tech-Unternehmen mit exzellenten Perspektiven sind das in meinen Augen keine übertriebenen Werte.

Alle Anleger, die nun meinen, die Kurskorrektur wäre einer zu hohen Bewertung zuzuschreiben, liegen meiner Meinung nach falsch. Auch wenn die Quartalsergebnisse, wie zu befürchten steht, nicht ganz die hohen Erwartungen der Analysten erfüllen werden, ist das noch kein Grund für eine derartige Abstrafung der Super Micro Computer-Aktie.

Der Chart sieht nicht gut aus

Durch den Kurssturz vom Freitag hat die Super Micro Computer-Aktie wichtige Widerstände nach unten durchbrochen. Zudem zeigt der Chart das eindeutige Bild einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation – ein Zeichen für einen beginnenden Abwärtstrend.

Charttechnisch könnten der Aktie somit weitere Kursrückgänge bevorstehen.

Eine hohe, aber schaffbare Messlatte

Ich möchte an dieser Stelle noch eine weitere wichtige Kennzahl der Super Micro Computer-Aktie ins Feld führen: die sogenannte PEG Ratio. Sie setzt das Kurs-Gewinn-Verhältnis in Bezug zum Gewinnwachstum. Aktuell liegt die PEG Ratio von SMC bei 0,8. Für ein Technologieunternehmen in einer derzeit heißen Branche wie Serverlösungen ist das überhaupt kein hoher Wert.

Ich glaube deshalb, dass sich Anleger selbst nach einer Enttäuschung bei den Quartalszahlen wieder auf die Bewertung und Positionierung von Super Micro Computer besinnen werden – und beide sind hervorragend.

Analysten erwarten für die kommenden drei Jahre ein durchschnittliches jährliches Gewinnwachstum von 50%. Eine verdammt hohe Messlatte, die das Unternehmen aber überspringen kann.

Laut einer jüngsten Studie wird sich das Marktvolumen für Rechenzentren bis 2030 in den USA verdoppeln. Das Management von Super Micro Computer behauptet, dass der Bedarf nach seinen Serverlösungen schneller wächst als der Gesamtmarkt. Zusätzlicher Umsatz dürfte sich mindestens 1:1 auch im Gewinn manifestieren.

Ich rate Anlegern, die gute Gelegenheit wahrzunehmen und in die Super Micro Computer-Aktie einzusteigen. Das Rendite-Risiko-Profil des Tech-Unternehmens ist hervorragend, was für weiter steigende Kurse in den kommenden Monaten spricht.

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