shareribs.com – New York 22.04.2024 – Die Netto-Longpositionen in Kupfer sind in der vergangenen Woche weiter gestiegen. Im Gegensatz dazu gingen die Netto-Longpositionen in Rohöl zurück. Die Gold-Longs blieben nahezu unverändert.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen in zwölf in den USA gehandelten Rohstoffen in der Woche zum 16. April um 69 Prozent auf 71.216 Kontrakte reduziert. Vor allem die Rohöl-Longs gingen dabei zurück, auch bei Zucker und Baumwolle ging es deutlich nach unten.

Der Goldpreis kletterte die fünfte Woche in Folge und notierte mit einem Wochenplus von gut zwei Prozent knapp unter der Marke von 2.400 US-Dollar. Der Goldpreis befindet sich weiterhin im Spannungsfeld zwischen US-Geldpolitik und geopolitischen Spannungen. So wird eine Leitzinssenkung in den USA mittlerweile mit einer Wahrscheinlichkeit von über 40 Prozent erst im September erwartet, eine Leitzinssenkung im Juni und auch im Juli gilt angesichts der hartnäckigen Inflation als kaum noch wahrscheinlich.

Im Nahen Osten halten die Spannungen zwischen Israel und dem Iran an. Israel hat in der Nacht auf Freitag iranische Radaranlagen angegriffen. Wie am Sonntag berichtet wurde, sollen dafür konzipierte Luft-Boden-Raketen zum Einsatz gekommen sein. Der Iran hatte bisher nur von Drohnen gesprochen, die aber abgewehrt worden seien. Die Marktteilnehmer haben den Eindruck, dass beide Länder kein Interesse an einer größeren Eskalation haben.

Die Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen in Gold um 3,5 Prozent auf 172.861 Kontrakte reduziert. Die Netto-Longs in Silber wurden um 6,4 Prozent auf 40.962 Kontrakte reduziert. Die Netto-Longpositionen in Platin gingen um 14 Prozent auf 11.017 Kontrakte zurück und die Netto-Shorts in Palladium blieben kaum verändert bei 9.494 Kontrakten.

Die Ölpreise sprangen nach den Angriffen des Irans auf Israel und dem israelischen Gegenschlag wieder nach oben. Dieses Niveau konnten die Notierungen jedoch nicht halten, da die Investoren weiterhin Nachfragerisiken sehen. Die spekulativen Finanzanleger reduzierten ihre Netto-Longpositionen in Rohöl um 14 Prozent auf 203.897 Kontrakte. Auch hier wirkten sich die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten aus. Eine Eskalation scheint derzeit weniger wahrscheinlich, allerdings haben die USA und Großbritannien angekündigt, die Sanktionen gegen den Iran zu verschärfen. Die Sanktionen sollen sich gegen die Ölexporte des Landes richten. Am Freitag teilte der Internationale Währungsfonds mit, dass die OPEC+ Staaten ihre Fördermengen im Juli erhöhen könnten. Derzeit wird die Produktion um rund 2,2 Millionen Barrel/Tag gekürzt.

Der Kupferpreis kletterte zuletzt auf knapp 10.000 US-Dollar. Die Investoren haben in den letzten Wochen deutlich stärker in das rote Metall investiert. Auslöser waren Warnungen mehrerer Investmentbanken vor einer starken Verknappung von Kupfer, nachdem Minengesellschaften ihre Produktionsprognosen aufgrund geringerer Erzgehalte gesenkt hatten. Einen der größten Rückschläge verzeichnete First Quantum in Panama. Dort finden im Mai Präsidentschaftswahlen statt. Das Unternehmen hatte an die Wahlen die Hoffnung geknüpft, eine zuvor verlorene Konzession zurückzuerhalten. Die Chancen dafür werden jedoch als gering eingeschätzt. Kritisch wird auch die Nachfrageseite für Kupfer gesehen. Hier wird in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum erwartet, das die Minen mit dem derzeitigen Produktionsniveau nicht befriedigen können. Die spekulativen Finanzinvestoren bauten ihre Netto-Longpositionen bei Kupfer um 4,5 Prozent auf 52.950 Kontrakte aus.

Bei den Agrarrohstoffen war ein Anstieg der Netto-Shorts in Weizen um 11,4 Prozent auf 96.403 Kontrakte zu verzeichnen. Die Netto-Shorts in Mais kletterten um 6,1 Prozent auf 279.570 Kontrakte. Die Netto-Shorts in Sojabohnen stiegen um 20,5 Prozent auf 167.875 Kontrakte.


Quelle: shareribs.com / CFTC