Die Sberbank Rossii-Aktie wurde gestern in Panikverkäufen abgestoßen und verlor über 50 Prozent an Wert. Heute Morgen ist die Aktie der größten russischen Bank jedoch wieder mit zehn Prozent im Plus. Nur eine technische Gegenreaktion oder war die gestrige Panik übertrieben?

Massive Sanktionen gegen den Bankensektor

Wer sich die Fakten ansieht, dürfte eher von einer technischen Gegenreaktion ausgehen, denn die von den USA, Großbritannien und der Europäischen Union beschlossenen Sanktionen gegen Russland als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine lesen sich wie eine Liste der Grausamkeiten gegen die russische Finanzwelt.

Vor allem die USA sind mit sehr harten Sanktionen gegen Russlands Kreditinstitute vorgeprescht. Präsident Biden kündigte an, dass US-Banken innerhalb von 30 Tagen alle Konten der Sberbank schließen müssen. Das ist für die größte russische Bank deshalb ein großes Problem, weil sie damit vom Handel in US-Dollar ausgeschlossen wird. Das US-amerikanische Finanzministerium erklärte, dass 80 Prozent der täglich von russischen Finanzinstitutionen durchgeführten Devisengeschäften in US-Dollar durchgeführt werden. Damit dürfte nun mehrheitlich Schluss ein.

Auch das Vereinigte Königreich kündigte scharfe Sanktionen gegen russische Banken an und will sogar deren Vermögenswerte einfrieren. Wie weit die Europäische Union bei ihren Sanktionen gegen die Sberbank Rossii & Co. gehen will, ist noch nicht in vollem Umfang klar.

Wird es die Sberbank Rossii überleben?

Der Sberbank Rossii stehen damit sehr schwere Zeiten bevor. Eine Bank, die sich nicht mehr auf den internationalen Märkten refinanzieren kann und mehr oder weniger vom weltweiten Devisengeschäft ausgeschlossen bleibt, hat langfristig kaum Überlebenschancen.