Die Pläne der Porsche SE (WKN: PAH003) und von Volkswagen, den Sportwagenhersteller Porsche AG an die Börse zu bringen, werden immer konkreter. Nach der Absichtserklärung vor einem Monat meldet die Stuttgarter Holding nun im Rahmen ihrer Bilanzvorstellung, eine Eckpunktvereinbarung mit dem VW-Konzern unterzeichnet zu haben. In freudiger Erwartung auf den IPO ließen Anleger die Porsche-SE-Aktie bis zum Mittag um gut +3% auf 86,81 € steigen. Im Falle eines Börsengangs der Luxusmarke erwartet die Aktionäre ein besonderes Bonbon.

Die Porsche SE ist die börsengelistete Stuttgarter Holding, in der die Familie Porsche-Piech ihre Volkswagen-Mehrheit gebündelt hat. Die Gesellschaft ist damit nicht zu verwechseln mit dem Sportwagenhersteller Porsche AG, dessen Börsengang derzeit vorbereitet wird. Die Marktkapitalisierung des DAX-Unternehmens beläuft sich aktuell auf 25,8 Milliarden €.

Eckpunktvereinbarung für Porsche-AG-Börsengang

Für den möglichen Börsengang der Porsche AG haben die Porsche SE und Volkswagen nun eine Eckpunktvereinbarung unterzeichnet. Das meldete die Stuttgarter Holding am Dienstag im Rahmen ihrer Bilanzpräsentation.

Das Aktienkapital der Porsche AG wird demnach zu gleichen Teilen in Stamm- und Vorzugsaktien aufgeteilt. Die Porsche SE wird den Plänen nach eine Sperrminorität von rund 25% der Stammaktien erwerben, was einem Achtel am Gesamtkapital entspricht. Bis zu einem Viertel der Vorzugsaktien will Volkswagen über einen Teilbörsengang platzieren, heißt es in der Mitteilung.

Vom Bruttoerlös des Börsengangs und dem Verkaufspreis der Stammaktien will VW insgesamt knapp die Hälfte als Sonderdividende an die Aktionäre ausschütten. Dies bedürfe jedoch noch der Zustimmung der Hauptversammlung.

Legt man Bewertungsschätzungen von Analysten zwischen 80 und 100 Milliarden € für die Porsche AG zugrunde, könnte der Deal insgesamt bis zu gut 25 Milliarden € schwer sein. Die Umsetzbarkeit des IPO hänge jedoch von einer Vielzahl von Einflussfaktoren ab, sagte Porsche-SE-Chef Hans Dieter Pötsch. Abschließende Entscheidungen seien daher noch nicht getroffen.

Gewinnsprung und vager Ausblick

Die VW-Dachgesellschaft rüstet sich nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr derzeit für den Börsengang der Porsche AG. Mit einer Eigenkapitalquote von über 99% und 641 Millionen € an Nettoliquidität besteht bereits großes Finanzierungspotenzial.

2021 verdiente die Porsche SE unter dem Strich mit 4,6 Milliarden € über drei Viertel mehr als im coronabedingt schwachen Vorjahr. Fast der gesamte Reingewinn speiste sich dabei aus der Beteiligung an Volkswagen.

Im laufenden Jahr hält der Vorstand angesichts der Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg sowohl einen Rückgang als auch einen deutlichen Anstieg des Nettoüberschusses für möglich. 2022 peilen die Stuttgarter damit eine besonders breite Prognosespanne von 4,1 bis 6,1 Milliarden € an. Die Auswirkungen eines möglichen IPOs der Porsche AG sind den Angaben nach im Ausblick jedoch nicht berücksichtigt.

Geldsegen für Aktionäre

Auch wenn die Eckpunktvereinbarung noch nichts garantiert, steigt die Wahrscheinlichkeit des Porsche-Börsengangs damit weiter. Ich rechne damit, dass der Schritt im vierten Quartal vollzogen wird. Für Porsche SE und VW würde der IPO den wahren Wert der Luxusmarke zum Vorschein bringen und Anleger könnten sich ebenfalls über einen wahren Geldsegen freuen. Neben der Sonderdividende erwartet Aktionäre zudem für das Geschäftsjahr 2022 eine reguläre Ausschüttung mit über 5% Rendite.

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