Nachdem die Oersted-Aktie (WKN: A0NBLH) bereits im August einen massiven Kurssturz erlebte, rauscht das Papier des dänischen Windenergiekonzerns am Mittwochmorgen abermals um fast -20% in die Tiefe. Womit schockiert Oersted diesmal die Börse?

ℹ Oersted vorgestellt

Oersted mit Sitz im dänischen Fredericia ist Weltmarktführer im Bereich Offshore-Windenenergie. Der Windenergiekonzern betreibt Windparks in mehreren europäischen Ländern, vorwiegend in Dänemark, Deutschland und Großbritannien sowie in den USA. Neben dem Offshore-Geschäft ist Oersted auch tätig in den Bereichen Onshore-Windkraft (in den USA) und Markets & Bioenergy (Biomasse-Kraftwerke und Stromvertrieb). Der Börsenwert des Konzerns beträgt aktuell ca. 18,8 Milliarden €.

Schwache Quartalszahlen und schlechte Nachrichten

Der Kurssturz der Oersted-Aktie zur Wochenmitte wurde durch die Bekanntgabe der Neunmonats-Zahlen ausgelöst. Diese lagen deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Zudem gab der dänische Offshore-Windkraftanlagenbetreiber einige Neuigkeiten bekannt, die Anlegern zu Recht massive Bauchschmerzen bereiten.

In den ersten drei Quartalen des Jahres fiel der Umsatz im Vorjahresvergleich um 33% auf knapp 65 Milliarden Dänische Kronen (ca. 8,7 Milliarden €). Auch das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres 2022 um 23% auf 19,4 Milliarden DKK (ca. 2,6 Milliarden €) zurück.

Wahrscheinlich noch schwerer als das schwache Quartalsergebnis wiegt die Mitteilung von Oersted, dass die Ende August bekanntgegebenen Wertminderungen von bis zu 16 Milliarden DKK nicht hoch genug sind. Die negativen Auswirkungen im Zusammenhang mit der Lieferkette, gestiegene Zinssätze und das Fehlen einer OREC-Anpassung bei Sunrise Wind machen höhere Abschreibungen erforderlich.

Es kommt noch schlimmer: Oersted teilte zudem mit, dass das Unternehmen die Entwicklung der Projekte Ocean Wind 1 und 2 in den USA komplett einstellen wird. Die Verzögerungen bei Zulieferern und der Anstieg der US-Zinsen machen den Business Case für die Windkraftanlagen derzeit offenbar nicht profitabel.

Ein charttechnisches Desaster

Nachdem sich die Oersted-Aktie in den letzten zwei Wochen bei rund 43 € stabilisiert hatte, ist der erneute Kurssturz auch ein charttechnisches Desaster. Die Aktie notiert nun auf einem 6-Jahrestief und ist auf bestem Wege zu einem Allzeittief.

Ist jetzt die Gelegenheit zum Kauf?

Die enormen Wertminderungen wirken sich auch auf die Kapitalstruktur von Oersted aus. Der Windkraftkonzern sieht sich nun gezwungen, Maßnahmen zur Verbesserung der Kapitalausstattung und des Kreditratings zu ergreifen. Laut Unternehmen gehören dazu neben Initiativen zur Kosteneinsparung auch Verbesserungen des Betriebskapitals wie die Finanzierung der Lieferkette, die Priorisierung von Entwicklungsaktivitäten, die Rationalisierung des Portfolios und andere Maßnahmen zur Stärkung der Kapitalstruktur.

Für mich hat die Oersted-Aktie mit dem jüngsten Kursrückgang inzwischen Kaufkursniveau erreicht. Die Aktie hat in den letzten 24 Monaten rund 70% an Wert eingebüßt und notiert inzwischen auf dem Niveau von Ende 2016.

Angesichts der immer noch sehr guten Zukunftsperspektiven der Windkraftbranche im Allgemeinen sehe ich den Kurssturz der Oersted-Aktie trotz aller Probleme inzwischen als übertrieben an. Kurzfristig mag die Aktie ihren Boden noch nicht erreicht haben, aber langfristig ist der Windkrafttitel meiner Meinung nach sehr aussichtsreich.

Anleger, die ein wenig Geduld mitbringen, dürften mit überdurchschnittlichen Renditen belohnt werden.

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