Nachdem es im Januar und Februar recht ruhig um die Nikola-Aktie (WKN: A2P4A9) wurde, hat das Papier des Elektro-Lkw-Herstellers in den letzten drei Wochen den Turbo gezündet. Seit Mitte März schoss die Nikola-Aktie um fast +60% in die Höhe. Woher kommt der plötzliche Optimismus der Anleger?

ℹ Nikola vorgestellt

  • Nikola mit Sitz in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ist ein Hersteller von Elektro-Lkw.
  • Das Unternehmen entwickelt und produziert sowohl batterieelektrisch als auch über Wasserstoff-Brennstoffzellen angetriebene Modelle.
  • Nikola notiert an der US-Technologiebörse Nasdaq und ist aktuell ca. 1,27 Milliarden US$ wert.

Unerwartet gute Absatzzahlen

Hauptreiber der jüngsten Kursrallye sind die unerwartet guten Auslieferungszahlen des Lkw-Bauers. Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte meldete Nikola nennenswerte Auslieferungszahlen.

Im ersten Quartal stellte der Nutzfahrzeughersteller 43 wasserstoffbetriebene Lkw her und lieferte 40 Stück an Kunden aus. Analysten hatten lediglich mit der Lieferung von 30 Fahrzeugen gerechnet.

Auch in den kommenden Quartalen rechnet das Nikola-Management mit weiter steigenden Absatzzahlen. Zudem wurde der Rückgabeprozess der einem Upgrade unterzogenen batterieelektrischen Tre-Modelle an die Kunden eingeleitet.

Für das Gesamtjahr 2024 plant Nikola einen Absatz von 350 Einheiten. Es ist also noch ein weiter Weg.

Ein Tankstellennetz muss her

Neben der Herstellung von Lkw ist Nikola auch dabei, ein Netz an Wasserstofftankstellen für die Betankungen seiner Fahrzeuge zu schaffen. Betrieben und finanziert wird das Tankstellennetz allerdings nicht durch Nikola selbst, sondern durch die Partnerunternehmen Voltera und First Element Fuel. Nikola fungiert als Technologie- und Wasserstofflieferant.

Kein Pennystock mehr

Charttechnisch positiv zu werten ist, dass die Nikola-Aktie 2024 nicht mehr das Allzeittief vom Juni 2023 bei 0,54 US$ getestet hat. Bei ca. 0,60 US$ scheint der Lkw-Bauer einen Boden gefunden zu haben.

Für einen nachhaltigen Kursaufschwung muss die Aktie allerdings ihr Pennystock-Dasein aufgeben. In den letzten Tagen gelang ihr nur kurzzeitig der Sprung über die 1-US$-Marke.

Ein Nobody unter den Großen

Ich kann der Nikola-Story nach wie vor nur wenig abgewinnen. Meiner Meinung nach ist Nikola zu spät auf den Nutzfahrzeugmarkt gekommen und viel zu klein, um darauf irgendeine Rolle zu spielen.

Schwergewichte wie Daimler Truck, Volvo, Paccar, Scania und chinesische Lkw-Hersteller sind längst dabei, ihre Flotten auf batterieelektrischen und Wasserstoff-Antrieb umzustellen. Im Gegensatz zu Nikola produzieren sie jährlich sechsstellige Zahlen an Fahrzeugen.

Vor diesem Hintergrund sehe ich nicht, wie Nikola in Zukunft in diesem Markt einen Blumentopf gewinnen will. Beim Kauf eines Lkw geht es nicht nur um die Technologie und den Preis des Fahrzeugs selbst, sondern auch um die Sicherstellung jahrzehntelanger Wartungs- und Serviceleistungen. Nikola fehlt in meinen Augen schlichtweg das Vertrauen der meisten Kunden, diese Leistungen zu gewährleisten.

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