Für Aktionäre von MorphoSys (WKN: 663200) gibt es endlich mal wieder einen Grund zur Freude: In einem attraktiven Deal kann das deutsche Biotech-Unternehmen einen Teil der Forschungsassets ausgliedern, bleibt am langfristigen Potenzial aber beteiligt. Weniger Ablenkung und weniger Kosten bei erhaltener Upside?

MorphoSys ist ein im Jahr 1992 gegründetes Biopharma-Unternehmen mit Hauptsitz in Planegg bei München. Die Gesellschaft verfügt über verschiedene Antikörper-, Peptid- sowie Protein-Technologien, die sie zur Erforschung und Entwicklung von eigenen sowie verpartnerten Medikamenten einsetzt.

Felzartamab und MOR210 werden an HIBIO ausgegliedert. Zwar erhält Morphosys zum Dealabschluss nur eine geringe Vorabzahlung von 15 Millionen US$. Dafür werden die Deutschen mit 15% am Eigenkapital beteiligt, haben Anspruch auf Meilensteinzahlungen von bis zu einer Milliarde US$ sowie Umsatzbeteiligungen. Zudem trägt Morphosys keinerlei Kosten mehr für die Programme.

Aktie bleibt ein Hochrisiko-Papier

Das grundlegende Problem für die Aktie aber bleibt die Übernahme aus dem letzten Jahr, die mit viel Fremdkapital finanziert wurde und in deren Rahmen bedeutende Rechte an den Biotech-Finanzier Royalty Pharma abgegeben werden mussten. Die US-Umsätze des Vertriebsprodukts Monjuvi kommen zudem eher schleppend voran.

Scheitert die eingekaufte Forschung, droht für Morphosys-Aktionäre sogar fast ein Totalverlust. Bis zum Readout der entsprechenden Studien dürfte auch ein bedeutender Teil des noch hohen Kassenbestandes verbraucht worden sein.

Kein Sicherheitsnetz

Wer den Biotech-Sektor enger verfolgt, weiß, dass in den letzten Wochen gerade bilanzstarke Small-Cap-Aktien eine wunderbare Rallye gegen den Gesamtmarkt hinlegen konnten, wie es unserem Favoriten Silverback Therapeutics gelungen ist.

Riskantere Papiere wie die Morphosys-Aktie bleiben im aktuellen Umfeld von Anlegern aber ignoriert. Für sehr risikobewusste Anleger wird die Aktie zwar langsam spannend, denn die Upside im Erfolgsfall ist erheblich.

Management nicht einzuschätzen

Für mich bleibt die große Unbekannte aber schlicht das Management: Wie man auf die Art und Weise der letzten zwölf Monate eine ganze Firma von einer gesunden Bilanz mit potenziell positivem Cash-Flow in eine schuldenfinanzierte Wette auf wenige Assets umwandelt, bleibt aus meiner persönlichen Sicht ein absolutes No-Go und ein Stinkefinger an Aktionäre. Daran ändert auch der heutige Deal nichts.

Ich lasse deshalb die Hände von diesem Papier. Zumal es gerade im Biotech-Sektor Aktien mit erheblich besseren Chance-Risiko-Profilen gibt, die man etwa im No Brainer Club findet. Wie erst jüngst eindrucksvoll demonstriert!

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