Zu den größten Corona-Gewinnern zählte die Aktie von Leifheit (WKN: 646450), während dieser Zeit verdreifachte sich der Kurs bis auf 48 €. Danach ging es jedoch genauso steil wieder abwärts, aktuell notiert das Papier bei 17,20 €. Lohnt sich jetzt wieder ein Investment?

Sonderkonjunktur vorbei

Es ist das klassische Verhalten, die Menschen sind verstärkt in ihren vier Wänden und möchten, dass alles schön sauber ist. Darüber hinaus wird mehr selber gekocht. Dieses Szenario half dem Hygiene- und Küchenartikelkonzern während der Pandemie zu einer ungeahnten Sonderkonjunktur. Die gestiegenen Umsätze und Erträge führten zu dieser Kursexplosion.

Das ist vorbei und die Lebenssituationen haben sich wieder normalisiert – dementsprechend fiel der Kurs auf das Vorkrisenniveau. Markenartikel wie die von Leifheit haben in der Regel eine längere Lebensdauer, somit fand ein Vorzieheffekt statt. Größere Umsatzsprünge sind daher vorerst nicht zu erwarten.

Jetzt kommt es auf Werbekampagnen an, die aktuelle Probleme ansprechen. Eine solche wurde von dem Vorstandsvorsitzenden Henner Rinsche wie folgt kommentiert:

Die Strompreise steigen immer weiter an und viele deutsche Haushalte suchen derzeit nach Lösungen, ihren Energieverbrauch und somit ihre Stromkosten zu reduzieren. Dabei lässt sich ein Kostenfaktor ganz schnell und unkompliziert verringern: das Wäschetrocknen.

Durchschnittlich 14% des verwendeten Haushaltsstroms fließen laut Rinsche in das Waschen und Trocknen von Wäsche. Und mit dem Wechsel von einem elektronischen Trockner zu einem mechanischen Wäschetrockner könne ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt jährlich bis zu 146 Euro sparen.

Geschäftsentwicklung solide ausgefallen

Die Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten verlief etwa gleichmäßig. Die Werbekampagnen verhalfen zu einer leichten Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dementsprechend fiel der am 15. November veröffentlichte Quartalsbericht aus.

Der Konzernumsatz verbesserte sich um 3,5% auf 200 Millionen €. In Deutschland war der Zuwachs mit 5,2% am höchsten. Die Umsatzverbesserung beruht überwiegend auf höheren Absatzpreisen sowie Distributionsgewinnen im Handel.

Deutlich verbesserte sich die Ertragslage. Das operative EBIT stieg von 3,2 Millionen € auf 5 Millionen €. Hier sorgten höhere Verkaufspreise für höhere Deckungsbeiträge. Ferner wurde die Produktivität deutlich gesteigert.

Jahresprognose leicht angehoben

Aufgrund der bisherigen Geschäftsentwicklung wird das Unternehmen etwas optimistischer. Das Umsatzwachstum soll jetzt leicht positiv ausfallen – zuvor wurde mit einem leichten Rückgang gerechnet. Auch beim operativen Ergebnis wird eine Steigerung erwartet. So soll das Ergebnis jetzt im mittleren einstelligen Millionenbereich liegen statt im unteren Bereich.

Um diese Ziele zu erreichen, sind gezielte Kampagnen vorgesehen.

Was bedeutet das für die Aktie?

Das Konsumgeschäft mit längerlebigen Gütern ist schwer und es bedarf immer wieder gewisser Werbekampagnen. Bisher ist dies gut gelungen. Sehr positiv ist, dass höhere Absatzpreise durchgesetzt werden konnten.

Meiner Meinung nach fehlt allerdings ein Impuls für eine deutliche Kurssteigerung. Ich rechne daher mit einer weiteren Seitwärtsbewegung innerhalb der Range von 17 bis 19 €. Was für die Aktie spricht, ist deren gute Dividendenrendite, momentan beträgt sie 4%.

Mein Fazit: Momentan spricht wenig für höhere Kurse, die Aktie ist daher uninteressant.

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