In der ersten Handelswoche im Mai ist viel los, obwohl sie mit einem Feiertag begann. Die Fed und die EZB werden ihre Zinsentscheidungen bekannt geben, und die RBA in Australien hat die Märkte bereits mit einer unerwarteten Zinserhöhung überrascht.

Neben den Ankündigungen der Notenbanken sind weitere Wirtschaftsdaten für Trader interessant. Beispielsweise sind die Non-Farm Payrolls in den Vereinigten Staaten am Freitag angesetzt.

Für diejenigen, die mit dem Euro handeln, standen bis zur EZB-Sitzung am Donnerstag die Inflationsdaten für April im Mittelpunkt. Die Inflation im Euroraum stieg auf 7 % im Jahresvergleich, aber der Markt hatte dies bereits eingepreist.

Überraschend war die Kerninflation in der Eurozone. Sie hat sich zwar leicht abgeschwächt, aber dennoch ist sie im April leicht von 5,7 % auf 5,6 % gesunken.

Nicht viel, aber der Höhepunkt könnte erreicht sein. Es ist daher wahrscheinlich, dass die EZB die Zinsen am Donnerstag nur um 25 Basispunkte anheben wird, da der Rückgang der Kerninflation ein Zeichen dafür ist, dass höhere Zinsen in der Wirtschaft ankommen.

EZB wird von nun an vorsichtiger agieren

Nahrungsmittel, Alkohol und Tabakwaren wiesen im April die höchste Jahresrate auf. An zweiter Stelle folgten Non-Energy-Industriegüter.

Aber die Kerninflation, die Energie- und Lebensmittelpreise ausschließt, ging zurück. Dies ist ein Beweis dafür, dass die Übertragung der höheren Zinsen funktioniert und dass der Höhepunkt erreicht sein könnte.

Mit anderen Worten: Die Chancen stehen gut, dass die EZB die Leitzinsen am Donnerstag nicht um 50 Basispunkte, sondern nur um 25 Basispunkte anheben wird. Daher dürfte der Euro auf Verkäufer stoßen, wie heute, als EUR/USD nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten von über 1,10 auf 1,0950 fiel.

Alles in allem wirken sich die Inflationsdaten negativ auf den Euro aus, da der Markt beginnt, weniger Zinserhöhungen durch die EZB einzupreisen. Der Euro könnte sogar noch weiter fallen, je nachdem, wie die EZB sich am Donnerstag entscheiden wird.

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