Bei der Infineon-Aktie (WKN: 623100) ist es nach der jüngsten Zahlenvorlage zu einem starken Abverkauf gekommen. Der Kursrückgang beläuft sich auf mehr als -16%. Am Freitag fiel die Aktie mit 31,475 € auf den tiefsten Stand seit Ende Januar. Nun gab es eine frische Kaufempfehlung. Kann sie den Kurs wieder stimulieren?

ℹ Infineon vorgestellt

Die Infineon Technologies AG mit Sitz in Neubiberg bei München ist ein Anbieter von Halbleiterlösungen für Power-Systems und das Internet der Dinge (IoT). Die Geschäfte gliedern sich auf in die Bereiche Automotive, Green Industrial Power, Power & Sensor Systems und Connected Secure Systems. Mit den Produkten und Lösungen soll die Dekarbonisierung und Digitalisierung vorangetrieben werden. Der Börsenwert liegt aktuell bei 41,81 Milliarden €.

UBS bekräftigt Kauf-Votum

Das jüngste Zahlenwerk von Infineon hat die Aktie massiv unter Druck gesetzt. Nun hat sich die UBS zu Wort gemeldet und den DAX-Titel zum Kauf empfohlen. Die Schweizer Großbank verweist darauf, dass der Halbleiterhersteller eine Schlüsselrolle bei der Energiewende einnimmt.

Ein weiterer Pluspunkt sei, dass die Geschäftsaktivitäten von Infineon relativ wenig Energie und Ressourcen verbrauchen. Das Kursziel wurde bei 49 € belassen. Gemessen am aktuellen Kursniveau würde sich damit ein großes Aufwärtspotenzial von mehr als +50% ergeben.

Die Vorgabe der UBS liegt leicht über dem mittleren Analystenkonsens von knapp 47 €. Das Top-Kursziel stammt von Barclays und beträgt 54 €. Deutlich zurückhaltender positionieren sich die Analysten von JPMorgan mit einem Kursziel von 38,50 €. Doch selbst hiernach hätte die Aktie Erholungspotenzial.

Was hält Anleger also von einem Investment ab?

Grund für die aktueller Anleger-Zurückhaltung bei der Infineon-Aktie sind die jüngsten Quartalszahlen, die sich gegenüber dem Vorquartal rückläufig entwickelten. Während der Umsatz um 1% auf knapp 4,1 Milliarden € sank, ging das Segmentergebnis um 10% auf rund 1,1 Milliarden € zurück. Die viel beachtete Segmentergebnis-Marge verschlechterte sich um 2,5 Prozentpunkte auf 26,1%.

Konzernchef Jochen Hanebeck kommentierte die Ergebnisse wie folgt:

Wir haben uns im abgelaufenen Quartal gut behauptet, wobei die Entwicklung am Halbleitermarkt weiterhin ein gemischtes Bild mit Licht und Schatten zeigt.

Trotz der Herausforderungen sieht sich das Unternehmen auf einem guten Weg, die bereits zweimal angehobene Jahresprognose zu erreichen. Sie sieht Erlöse von 16,2 Milliarden € vor sowie eine Segmentergebnis-Marge von etwa 27%.

Ergebnisrückgang im vierten Quartal

Für das vierte Quartal des bis Ende September laufenden Geschäftsjahres stellte die Konzernführung aber erneut eine schwächere Entwicklung in Aussicht. Die Erlöse sollen einen Wert von 4,0 Milliarden € erreichen, während die Segmentergebnis-Marge bei rund 25% erwartet wird. Auch das kam bei Anlegern nicht gut an.

Als Gründe für den weiteren Ergebnisrückgang nannte der Vorstand unter anderem wirksam werdende Investitionen für den Standort Dresden und ungünstige Wechselkurseffekte.

Standorte werden zukunftsfit gemacht

Für den Ausbau am Standort Dresden nimmt Infineon aktuell rund 5 Milliarden € in die Hand. Daneben werden auch die Fertigungskapazitäten in Malaysia deutlich erweitert. Statt der ursprünglich veranschlagten Investitionssumme von 2 Milliarden € sollen in den kommenden fünf Jahren zusätzlich bis zu 5 Milliarden € in den Ausbau der Werke am dortigen Standort Kulim fließen. Am österreichischen Standort in Villach wird derzeit die Produktion hochgefahren.

Die Aufwendungen sind als Zukunftsinvestitionen zu verstehen und werden sich langfristig sehr positiv auf Umsatz und Ergebnis auswirken. Davon ist auszugehen. Infineon hat einen strukturellen Wandel vollzogen und fokussiert sich auf den wachsenden Markt für Leistungshalbleiter in den Bereichen Elektromobilität, grüner Energie und Energiespeicherung.

Mein Fazit: Auch wenn sich die Margentrends aktuell etwas abzuschwächen scheinen, bin ich zuversichtlich, dass es sich dabei nur um eine temporäre Entwicklung handelt. Und so sehe ich auch den jüngsten Rücksetzer als gute Gelegenheit an, bei der Aktie einzusteigen. Im Unterstützungsbereich von 31,00/31,50 € könnte es zu einer Bodenbildung kommen.

Perspektivisch halte ich aufgrund der starken Marktposition von Infineon in zahlreichen Wachstumsmärkten deutlich höhere Kurse für möglich.

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