Die Aktie des Leasingunternehmens Grenke (WKN: A161N3) ist am Freitag mit einem Kurs von 21,80 € aus dem Markt gegangen. Seit Ende Oktober erholte er sich wieder um +11%, nachdem er sich seit April in einem langfristigen Abwärtstrend befunden hatte. Lohnt sich jetzt wieder ein Einstieg?

ℹ Grenke vorgestellt

Die Grenke AG ist ein deutscher Finanzdienstleister mit Sitz in Baden-Baden. Das Kerngeschäft ist Leasing von Produkten der Bürokommunikation, also PCs, Notebooks, Server oder Bildschirme. Daneben ist Grenke im Bereich Factoring tätig und verfügt über eine Banklizenz. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 1 Milliarde €.

Wachstum zweistellig ausgefallen

Die positive Geschäftsentwicklung der ersten beiden Quartale setzte sich weiter fort, dementsprechend fiel der am 9. November veröffentlichte Quartalsbericht aus. Die operativen Erträge verbesserten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,8% auf 119 Millionen €. Unterm Strich verblieb ein Konzerngewinn von 24 Millionen € – 18% höher als im Vorjahr.

Die Deckungsbeitragsquote (DB2) hat sich geringfügig auf 16,5% verbessert und ist damit zufriedenstellend ausgefallen. Die Zinseinnahmen sind um 16,3 auf 119,8 Millionen € gestiegen. Diese Mehreinnahmen reichten aus, um die um 15,7 Millionen € gestiegenen Refinanzierungskosten zu kompensieren.

Sehr positiv ist die Schadensquote mit 1% ausgefallen, damit liegt sie unter dem Zielwert des Unternehmens von 1,5%. Die Zahlungsmoral der Leasingnehmer ist hoch, hierdurch konnte die Risikovorsorge auf 24,5 Millionen € gesenkt werden.

Auf Sicht der ersten neun Monate ist die Geschäftsentwicklung ebenfalls gut. Das Leasing-Neugeschäft verbesserte sich um 10% auf insgesamt 1,8 Milliarden €. Die operativen Erträge legten um 10,8% auf 342 Millionen € zu. Unterm Strich verblieb ein um 4,2% erhöhter Nettogewinn von 64,4 Millionen €.

Im Hinblick auf das schwierige Umfeld ist die Geschäftsentwicklung als zufriedenstellend zu bezeichnen. Positiv ist, dass Grenke bei den Kosten sehr diszipliniert vorgeht.

Hervorgehoben wurde die Emission der ersten Green Anleihe von 500 Millionen €. Die Nachfrage seitens der Anleger war gut. Das Besondere an dieser Anleihe ist, dass sie nur zur Finanzierung nachhaltiger Vorhaben verwendet werden darf. Das Leasing-Geschäft mit E-Bikes liegt bei rund 80% des Bondvolumens.

Dr. Sebastian Hirsch, Vorstandsvorsitzender der Grenke AG, kommentierte die Entwicklung so:

Wir liegen voll im Plan. Die gestiegenen Marktzinsen konnten wir inzwischen vollständig einpreisen. Das heißt, wir haben uns schneller als erwartet sehr gut und vor allem nachhaltig auf das höhere Zinsniveau eingestellt.

Jahresprognose bestätigt

Aufgrund der guten Entwicklung wurde die Ergebnisprognose konkretisiert. Der Konzerngewinn soll im oberen Bereich der Spanne von 80 bis 90 Millionen € liegen. Beim Leasing-Neugeschäft wurde der Wert von 2,6 bis 2,8 Milliarden € belassen.

Für das Geschäftsjahr 2024 soll der Konzerngewinn zwischen 95 und 115 Millionen € liegen. Beim Leasing-Neugeschäft stehen 3 bis 3,2 Milliarden € auf dem Zettel. Diese Werte wurden bei der Reduzierung der Prognose im August festgesetzt.

Potenzial vorhanden

Der Kursrückgang beruht überwiegend auf dem schwächeren Börsenumfeld sowie der gesenkten Prognose für 2024. Ich halte ihn für übertrieben. Die rückläufige wirtschaftliche Lage rechtfertigt diese Anpassung. Im Vergleich zum erwarteten Konzerngewinn für 2023 ist dies immer noch eine deutliche Verbesserung.

Insgesamt halte ich die Aktie für unterbewertet, mein mittelfristiges Kursziel liegt bei 30 €. Damit liege ich bei dem Zielkurs der Analysten der Deutschen Bank. Warburg Research mit 38,50 € und HSBC mit 35 € sind da noch zuversichtlicher.

Die Aktie leidet anscheinend noch immer unter dem Vorwurf einer falschen Bilanzierung seitens der Shortseller. Die Sonderprüfung der Bafin hat diesen Vorwurf jedoch entkräftet.

Mein Fazit: Die Aktie bietet weiteres Potenzial. Zudem gibt es eine Dividende mit einer Rendite von derzeit rund 2%.

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