Nach einer kleinen Korrektur legt die DocMorris-Aktie (WKN: A0Q6J0) wieder den Vorwärtsgang ein und notiert aktuell bei 79,80 Schweizer Franken (SFR). Am Donnerstagmorgen präsentiert die Online-Apotheke neue Zahlen – können sie die Aktie weiter anschieben?

ℹ DocMorris vorgestellt

  • Die DocMorris AG mit Sitz in der Schweiz, vormals Zur Rose, vertreibt Arzneimittel und ist Europas größte Versand-Apotheke.
  • Neben dem Versandhandel von Medikamenten in Deutschland und der Schweiz betreibt DocMorris auch einen Marktplatz für Gesundheits- und Kosmetikprodukte in Frankreich und Spanien.
  • Das Unternehmen notiert im Schweizer SIX-Index und hat aktuell einen Börsenwert von rund 1,09 Milliarden CHF.

Aktie beflügelt vom E-Rezept

Die DocMorris-Aktie ist eines der Papiere, mit dem Anleger ziemlich froh sein dürften. Denn seit Oktober 2023 geht es mit dem Aktienkurs steil nach oben. Der Titel wird beflügelt durch die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland, das seit Jahresbeginn für gesetzlich Versicherte verpflichtend ist.

Das elektronische Rezeptverfahren hat sich nach Angaben von DocMorris schnell zum neuen Standard entwickelt. Bisher hätten bereits über 84.000 und damit rund 85% aller medizinischen Einrichtungen mehr als 115 Millionen E-Rezepte ausgestellt. Ein Wunder ist das natürlich nicht, denn im Vergleich zum Online-Versand ist die Einlösung von Rezepten bei Versandapotheken relativ schwerfällig.

Umsatz- und Ergebnisziele erreicht

Am Donnerstagmorgen wartet DocMorris mit frischen Zahlen auf und teilt mit, die Umsatz- und Ergebnisziele für 2023 erreicht zu haben. Mehr noch, der Wendepunkt beim Umsatz und beim Kundenstamm sei erreicht, die Basis für nachhaltiges, profitables Wachstum gestärkt worden.

Konkret meldet die Online-Apotheke, das bereinigte EBITDA habe sich deutlich um 50,6 Millionen SFR auf -34,9 Millionen SFR verbessert, wobei es sich um die fortgeführten Geschäftsbereiche ohne das Schweizer Geschäft handele. Der Umsatz belief sich auf 1,037 Milliarden SFR, 10% weniger als im Vorjahr, aber immerhin am oberen Ende der im Oktober 2023 geäußerten Erwartungen.

Zum Jahresende 2023 hatte die Online-Apotheke 9,1 Millionen Kunden.

Kapitalstruktur gestärkt

DocMorris, erst im Mai 2023 im Zuge des Verkaufs des Schweizer Geschäfts an die Migros-Tochter Medbase aus der Zur Rose AG hervorgegangen, vermeldet ferner eine gestärkte Kapitalstruktur. So habe sich die Eigenkapitalquote im Jahresvergleich deutlich um 17,8 Prozentpunkte auf 49,7% per Ende 2023 erhöht. Die Liquidität werde bis zur Jahresmitte weiter gestärkt durch den Verkauf einer Liegenschaft in Frauenfeld.

In Bezug auf die eigene Einlöse-App für Kunden kann das Unternehmen ebenfalls Fortschritte nachweisen. Patienten können damit von überall aus ihre E-Rezepte auf dem Smartphone einsehen und einlösen. Die endgültigen eHealth-CardLink-Spezifikationen zur mobilen Nutzung einer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) ohne PIN, um Rezepte einzulösen, seien diese Woche veröffentlicht worden. Die Zertifizierung sei in Kürze zu erwarten.

Vorsichtigerer Ausblick

Beim Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr ist die Internet-Apotheke, die sich nach dem Verkauf des Schweizer Geschäfts auf das E-Rezept in Deutschland fokussiert, etwas vorsichtiger geworden. Sie erwartet zwar einen um 10% höheren Umsatz, stellt aber beim Betriebsergebnis anders als zuvor noch kein Erreichen der Gewinnschwelle in Aussicht, sondern prognostiziert eine Verbesserung des bereinigten EBITDA auf -35 bis 0 Millionen SFR.

Weg frei zum 52-Wochen-Hoch?

Charttechnisch sieht es für die DocMorris-Aktie nach einer kleinen Korrektur wieder besser aus. Sie muss jetzt zunächst einen Widerstand bei 86,55 SFR überwinden, dann wäre der Weg frei bis zum nächsten Widerstand bei 98 SFR und schließlich zum 52-Wochen-Hoch bei 101,60 SFR.

Eine Unterstützung fände das Papier bei 72,60 SFR.

Aktie mit Chancen

Die Analysten sind überwiegend positiv gestimmt in Bezug auf die DocMorris-Aktie. Laut der Plattform Marketscreener raten 7 zum Kauf, 1 zum Aufstocken, 2 zum Halten. Nur ein Marktbeobachter stuft auf „Verkaufen“.

Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 84,09 SFR, das wäre noch ein Potenzial von etwas mehr als +5%. Zuletzt hat die Investmentbank Jefferies ihre Kaufempfehlung bestätigt und das Kursziel bei 90 SFR belassen.

Auch meiner Meinung nach bietet die DocMorris-Aktie gute Chancen auf Rendite. Die meisten Menschen sind bequem und werden auf jeden Fall ihre Rezepte eher im Internet einlösen als bei der Versandapotheke um die Ecke, selbst wenn sie dort besser beraten werden.

Wie hoch das Kunden- und somit das Umsatzpotenzial wirklich ist, vermag niemand genau zu sagen. Vermutlich viel höher, als mancher heute ahnt. Zumindest dürfte das Erreichen der Gewinnschwelle für DocMorris überhaupt kein Problem darstellen, wenngleich es wohl etwas länger dauert als geplant und verkündet.

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