Die Aktie der Versandapotheke DocMorris (WKN: A0Q6J0) verbessert sich am Mittwoch um +1,5% und steht aktuell bei 92,50 SFR (Schweizer Franken). Die gestrige Bekanntgabe der soliden Quartalszahlen löste kein Feuerwerk aus. Bemerkenswert ist jedoch, dass der Kurs seit Oktober letzten Jahres um +140% gestiegen ist. Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg?

ℹ DocMorris vorgestellt

  • Die DocMorris AG, vormals Zur Rose Group, gehört zu den führenden E-Commerce-Apotheken.
  • Der Hauptsitz befindet sich in der schweizerischen Stadt Frauenfeld. Das Unternehmen konzentriert sich fast ausschließlich auf den deutschen Markt.
  • Die Aktie wird an der Schweizer Börse gehandelt. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 1,1 Milliarden SFR.

Solider Jahresauftakt

Der am 16. April veröffentlichte Quartalsbericht zeigt, dass der Start ins neue Geschäftsjahr gelungen ist. Die Anzahl der Kunden stieg um 600.000 auf 9,7 Millionen. Das wirkte sich positiv auf den Außenumsatz aus – er stieg um 5,5% auf 262,4 Millionen SFR. Treiber waren rezeptfreie Arzneien (OTC), hier stieg der Umsatz um 17,2%.

Wie erwartet ging der Umsatz von verschreibungspflichtigen Arzneien um 17,5% zurück. Der Grund ist, dass die Möglichkeit, das E-Rezept zu nutzen, erst Anfang April in der App installiert wurde. Auf den Nebenmärkten Spanien und Frankreich gingen die Umsätze um 6% zurück.

Das zweite Segment der TeleClinic zeigte ein starkes Wachstum. Über diese Plattform können deutsche Kunden Gebrauch von der Telemedizin machen. Mittlerweile sind mehr als 2.000 niedergelassene deutsche Ärzte an der Plattform angeschlossen, es wurden mehr als 1,6 Millionen Fälle behandelt.

Insgesamt ist der Geschäftsverlauf wie erwartet ausgefallen. Die Zulassung für die vollumfängliche Umsetzung des E-Rezepts kam erst am 9. April, somit fielen die Umsätze für rezeptpflichtige Umsätze geringer aus.

Rentabilität deutlich verbessert

Die Rentabilität war bisher das größte Problem, beim operativen EBITDA fielen hohe Verluste an. Im abgelaufenen Geschäftsjahr trat hier eine deutliche Verbesserung ein. Die Optimierung der Organisationsstruktur wirkte sich positiv aus, der operative Verlust sank von 85,5 auf knapp 35 Millionen SFR. Der Nettoverlust reduzierte sich ebenfalls deutlich von 171,1 auf 117,6 Millionen SFR.

Die Kostenoptimierung ist umso bemerkenswerter, da der Außenumsatz im vergangenen Jahr um 10,5% auf 1,04 Milliarden SFR gesunken ist. Positiv ist auch die deutliche Verbesserung der Eigenkapitalquote zu bewerten – diese stieg von 31,9% auf 49,7%.

Weitere Ertragsverbesserung angestrebt

Der Trend der Ertragsverbesserung soll sich auch im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen. Hier geht das Versandunternehmen von einem operativen Verlust von 35 Millionen € bis zur Erreichung der schwarzen Null aus. Der Außenumsatz soll um mehr als 10% wachsen. Das Investitionsvolumen soll bei 30 bis 40 Millionen SFR liegen.

Was ist von der Aktie zu erwarten?

Die deutliche Kurssteigerung seit Ende Oktober zeigt, dass das Vertrauen in die Aktie zurückgekehrt ist. Die angekündigte Kostenoptimierung ist bisher gut gelungen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, dürfte 2025 ein operativer Gewinn möglich sein.

Nachdem jetzt das E-Rezept vollständig umgesetzt wurde, ist beim Umsatz rezeptpflichtiger Arzneien ein Anstieg zu erwarten. Das Unternehmen spricht davon, dass hier eine Verbesserung von Monat zu Monat zu erwarten sei. Der Bericht über das zweite Quartal wird zeigen, wie die Auswirkungen tatsächlich sind.

Im Hinblick auf diese positiven Aussichten bin ich für die weitere Kursentwicklung zuversichtlich. Wenn die Umsätze beim E-Rezept anziehen, erwarte ich mittelfristig Kurse von 110 SFR. Bis dahin dürfte der Kursverlauf jedoch sehr volatil sein.

Diese Einschätzung teilen auch die Analysten von Jefferies. Warburg sieht ebenfalls Potenzial, deren Zielkurs liegt jedoch bei 100 SFR. Die UBS mit 31,90 SFR hält die Aktie für total überbewertet, sie bemängelt den Rückgang bei rezeptpflichtigen Arzneien.

Mein Fazit: Nach dem starken Kursanstieg sollten Anleger vorerst eine Korrektur abwarten. Mittelfristig besteht hier weiteres Potenzial.

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