Der argentinische Öl-Konzern YPF (WKN: 886738) hat vor wenigen Tagen einen gewaltigen Kurssprung um bis zu +50% aufs Parkett gezaubert. Auch bei weiteren Aktien hat man Sätze bis zu +20% gesehen. In diesem Artikel beleuchtet die SD-Redaktion den Aktienmarkt und die aktuelle wirtschaftliche Situation in Argentinien. Unser Autor lebt seit vier Jahren in diesem Land und erlebt die Stimmung somit hautnah.

ℹ YPF vorgestellt

YPF Sociedad Anónima ist ein börsennotiertes Ölunternehmen in Argentinien. Seit der (Neu-)Verstaatlichung im Mai 2012 hält der argentinische Staat mit 51% die Aktienmehrheit, wobei YPF-Aktien weiterhin an den Börsen von Buenos Aires und New York gehandelt werden. Das Unternehmen geht auf das Jahr 1907 zurück, als Ölvorkommen in der Nähe der Stadt Comodoro Rivadavia in der Provinz Chubut entdeckt wurden. Es war einst das erste vollständig staatlich geführte Ölunternehmen außerhalb der Sowjetunion und hat nicht nur zahlreiche Ölfelder erschlossen, sondern auch wichtige Beiträge zur Entwicklung vieler Städte geleistet. Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei gut 9 Milliarden US$.

Wahlsieg von Javier Milei

Nicht nur in Argentinien, sondern in vielen Ländern der Welt feiern die Märkte den klaren Wahlsieg von Wirtschaftswissenschaftler Javier Milei. Die Börsen sind optimistisch und der Verlust des Pesos fällt nicht so stark aus wie befürchtet. Das stabilisiert vorerst die Preise im Alltag.

Milei hat die Wahl gegen Minister Sergio Massa mit 55,7% zu 44,3% gewonnen. Am Dienstagmorgen trafen sich der amtierende Präsident Alberto Fernandez und Javier Milei zu Gesprächen über die Amtsübergabe und die Stabilisierung der Märkte.

Unternehmen sollen privatisiert werden

Diese Ankündigung von Javier Milei hat die Märkte aufhorchen lassen:

Wir werden privat machen, was privat sein kann.

Die YPF-Aktie schoss an der Wall Street kurzzeitig um fast +50% nach oben, andere argentinische Aktien verzeichneten ebenfalls rasante Kursgewinne. Kein Wunder, denn durch Mileis Vorhaben der Privatisierung werden neue Möglichkeiten für Investoren geschaffen. So kommen Geld und neue Technologien ins Land. Das ist zumindest der Plan des neuen Präsidenten.

Der Peso hat etwa 8% gegenüber dem „Dollar Blue“ verloren und steht nun bei 950 Pesos. Die offiziellen Dollarkurse sollen in den kommenden Monaten erheblich steigen.

US-Dollar als Währung

Milei plant die Abschaffung der Zentralbank und die Einführung des US-Dollars als Währung auch in seinem Land. Argentinien leidet unter hoher Inflation und hoher Armutsrate. Die Experten erwarten, dass die neue Regierung marktfreundlicher sein und eine wirtschaftliche Neugestaltung durchführen wird. Der ehemalige deutsche Botschafter in Buenos Aires sieht dadurch auch neue Chancen für die deutsche Wirtschaft, da Argentinien auf erneuerbare Energien setze.

Das „Gaucholand“ Argentinien hat jede Menge zu bieten. Es ist reich an Rohstoffen, nahrhaftem Boden, hat sieben wunderschöne Klimazonen, 45 Millionen Einwohner und ist Fußball-Weltmeister mit Lionel Messi. Dabei erstreckt es sich über eine Größe von 2.780.000 km², die der Hälfte der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union entspricht. Argentinien hat sehr viel Potenzial und liebenswerte Menschen mit Lust auf Veränderung.

Milei hat viele Dinge angesprochen, jetzt dürfen Investoren gespannt sein, wie er sie umsetzen möchte. Eine Dollarisierung ist momentan noch sehr schwer vorstellbar, da der Staat selbst zu wenig US-Dollar hält. Durch Steuer- und Gesetzesänderungen sollen internationale Investoren angezogen werden. Das würde etwas Schwung in die argentinische Wirtschaft bringen.

Ein spannender Markt

Argentinische Aktien erleben derzeit einen Höhenflug, der meiner Meinung nach jedoch nicht sehr lange andauern wird. Eine Rückkehr zur Normalität ist nach den fulminanten Kurssprüngen unabdingbar.

Langfristig verfügt der Markt in diesem südamerikanischen Land jedoch nach den politischen Umwälzungen über sehr viel Potenzial. Insbesondere Aktien wie Telecom Argentina, Pampa Energia, IRSA, Galicia oder Cresud und natürlich die des Ölkonzerns YPF könnten (weiterhin) von dem Regierungswechsel profitieren. Folglich sollten sich Anleger diese aus meiner Sicht einmal genauer anschauen.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens YPF. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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