Nach den deutlichen Korrekturen vom Mittwoch hat sich der DAX (WKN: 846900) am Donnerstag wieder etwas stabilisieren können. Das größte deutsche Börsenbarometer legte knapp 80 Punkte zu und ging +0,48% höher mit 16.617 Punkten aus dem Handel. Auch die Wall Street zeigte sich wieder etwas stabiler.

Am Morgen starteten die deutschen Standardwerte Gap-up und rund 25 Punkte über dem Schlusskurs vom Mittwoch in den Tag. Im frühen Handel stieg der Index bis auf 16.617 Punkte, drehte kurz vor den vorweihnachtlichen Tiefs von 16.624 Punkten aber wieder nach unten ab.

Zur Mittagszeit gerieten die Kurse wieder stärker unter Druck und markierten am frühen Nachmittag ihr Tief bei 16.501 Punkten. Wie schon am Tag zuvor erholte sich der DAX auf diesem Niveau und drehte dank freundlicher US-Börsen im weiteren Handelsverlauf wieder ins Plus. Das Tageshoch wurde im späten Handel mit 16.626 Punkten markiert.

Fed-Protokolle lassen Anleger kalt

Am Mittwochabend wurden die sogenannten Fed Minutes veröffentlicht. Dabei handelt es sich um die Mitschriften zur letzten FOMC-Sitzung der Fed von Anfang Dezember. Anleger erhofften sich im Vorfeld weitere klare Hinweise in Richtung baldiger Zinssenkungen in diesem Jahr, da dieses Narrativ die Kurse in den letzten Wochen nach oben getrieben hat.

Letztlich boten die Protokolle aber kaum Neues, sondern machten deutlich, dass die US-Notenbank ihre restriktive Haltung so lange aufrechterhalten wird, bis die Inflation eindeutig und nachhaltig zurückgeht. Gleichwohl sehen die Währungshüter den Leitzins auf oder nahe dem Gipfel und zeigen auch Bereitschaft die Zinsen zu senken, sofern sich der Inflationsrückgang fortsetzt.

Wall Street stabil – Arbeitsmarktdaten im Fokus

Die Aussicht auf fallende Zinsen hat die Märkte seit Ende Oktober deutlich beflügelt und dem Dow Jones und den Nasdaq 100 zu neuen Rekordständen verholfen. Zum Jahresauftakt haben Anleger Gewinne realisiert und die Kurse teils deutlich zurückkommen lassen. Nun scheinen sich die Märkte aber wieder zu stabilisieren.

Gedämpft wird die Stimmung durch neue Daten vom US-Arbeitsmarkt. Nach Angaben des privaten Dienstleisters ADP sind im Dezember 164.000 neue Stellen geschafften worden. Experten hatten indes nur mit 125.000 neuen Jobs gerechnet.

Da die Arbeitslosigkeit weiter niedrig ausfällt und die Beschäftigten Lohnerhöhungen erhalten, die über der Inflation liegen, gibt es weiterhin Aufwärtsrisiken für die Inflation, was die US-Notenbank in eine schwierige Lage versetzt.

Am Freitag steht der offizielle Arbeitsmarktbericht für den Monat Dezember auf dem Programm. Möglicherweise kann dieser noch etwas mehr Licht ins Dunkel bringen und zeigen, wo die geldpolitische Reise hingeht. Derzeit gehen laut dem Fed Watch Tool der CME Group 60% der Marktteilnehmer davon aus, dass die Fed im März eine erste Zinssenkung um 25 Basispunkte vornehmen wird.

Inflation im Dezember gestiegen

Hierzulande ist die Inflation im Dezember nach fünf Monaten in Folge mit rückläufiger Entwicklung wieder gestiegen und lag bei 3,7%. Der Grund dafür war ein sogenannter Basiseffekt im Dezember 2022, da der Bund seinerzeit den monatlichen Abschlag privater Haushalte für Gas und Wärme übernommen hatte. Dementsprechend fiel die Teuerungsrate damals vergleichsweise niedrig aus.

Im Gesamtjahr 2023 sind die Verbraucherpreise im Schnitt um 5,9% gestiegen, vor allem die hohen Lebensmittelpreise schlugen ins Kontor. Damit fiel die Inflation etwas geringer aus als 2022 (6,9%), als die hohen Energiepreise ins Gewicht fielen. Experten gehen für 2024 von einem weiteren deutlichen Rückgang der Teuerungsrate aus. Am Freitag werden Inflationszahlen für den gesamten Euroraum vorgelegt.

DAX behauptet sich über Juli-Hoch

Der DAX hat sich nach dem kräftigen Rücksetzer vom Mittwoch wieder etwas stabilisiert und erneut oberhalb des alten Rekordhochs von Ende Juli behauptet. Auf Intraday-Basis wurde es mit dem Rücklauf bis auf 16.501 Punkte zwar ein weiteres Mal getestet, aber wie schon am Mittwoch auf Schlusskursbasis verteidigt.

Für Anleger scheint dieses Hoch ein wichtiges Kauflevel darzustellen, das man nicht bereit ist, so einfach aufzugeben. Ob sich die Kurse hier aber dauerhaft stabilisieren können, muss sich erst noch zeigen. Möglicherweise war der Anstieg vom Donnerstag auch bloß eine Reaktion auf den starken Kursrückgang vom Mittwoch (Rebound).

Bei einem Anstieg zurück über die 16.700-Punkte-Marke würden sich auch wieder Chancen für einen neuen Schwung zum Rekordhoch bei 17.003 Punkten ergeben.

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