Der DAX (WKN: 846900) ist mit leichten Gewinnen ins neue Jahr gestartet. Trotz zwischenzeitlich deutlich höherer Zuwächse reichte es am Ende aber nur für ein kleines Plus von 18 Punkten. Das größte deutsche Börsenbarometer ging +0,11% höher mit 16.769 Punkten aus dem Handel. Dagegen startete die Wall Street mit deutlichen Abgaben ins Jahr 2024.

Am Morgen zeichnete sich noch ein sehr positiver Handelstag ab. Mit guten Vorsätzen ging es für die deutschen Standardwerte zur Markteröffnung fast 80 Punkte über dem 2023er-Schlusskurs in den Handel. Rund eine Stunde später erreichte der DAX sein Tageshoch bei 16.963 Punkten und schob sich damit ganz dicht an das Rekordhoch von Mitte Dezember bei 17.003 Punkten heran.

Fortan übernahmen jedoch die Bären die Kontrolle und sorgten zur Mittagszeit zunächst für einen Gap-Close. Am Nachmittag rutschte der DAX beim Tagestief von 16.648 Punkten zeitweise mit -0,6% ins Minus, konnte sich davon im weiteren Handelsverlauf aber wieder deutlich lösen.

Zinssenkungsphantasien als Kurstreiber

Einen Großteil ihrer Vorjahresgewinne haben die großen US-Indizes und auch der DAX seit Ende Oktober eingefahren. Maßgeblich für den Kursanstieg sind das sich abzeichnende Ende des Zinserhöhungszyklus und Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen. Dies- und jenseits des Atlantiks wetten Marktteilnehmer bereits auf erste Zinsschnitte ab März.

Während sich der DAX seit dem Rekordhoch von Mitte Dezember im Konsolidierungsmodus befindet, haben die großen US-Indizes ihren Anstieg bis zum Jahresende fortsetzen können.

Dow Jones und Nasdaq 100 erreichten zum Ende der vergangenen Woche neue Rekordstände. Zum Jahresauftakt sind in New York aber erste Gewinnmitnahmen zu beobachten, die nach der jüngsten Hausse aber nichts Ungewöhnliches sind. Das hat auch den DAX zunächst etwas ausgebremst.

China und Europa im Fokus

Am Morgen richtete sich der Blick zunächst nach China, wo die Konjunkturdaten unterschiedliche Signale sendeten. Der privat ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitete Gewerbe zeigte einen stärkeren Zuwachs als erwartet.

Diese Entwicklung stand jedoch im Kontrast zu den am Wochenende veröffentlichten offiziellen Daten der Nationalen Statistikbehörde. Hiernach ist die Produktionstätigkeit in der Volksrepublik im Dezember den dritten Monat in Folge geschrumpft und das sogar stärker als erwartet. Der Index sank von 49,4 auf 49,0 Zähler und bleibt damit unter der Wachstumsschwelle von 50,0 Punkten.

Derweil hat sich die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im Dezember überraschend weiter aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg zum Vormonat auf 44,4 Zähler und erreichte damit den höchsten Stand seit sieben Monaten. Analysten hatten damit gerechnet, dass das vorläufige Ergebnis von 44,2 Punkten bestätigt wird. Der Indexwert bewegt sich damit aber ebenfalls deutlich unter der Expansionsschwelle von 50,0 Punkten.

DAX bleibt in Lauerstellung

Der DAX ist mit einem kleinen Tagesgewinn ins neue Jahr gestartet, zwischenzeitlich schob sich der Index sogar auf bis zu 40 Punkte an das Rekordhoch von Mitte Dezember bei 17.003 Punkten heran.

Ein besseres Ergebnis wurde durch die schwachen Vorgaben aus New York vereitelt. Entscheidend wird nun sein, ob es in den USA zu ausgedehnten Korrekturen kommt.

Diese Frage kann aber wohl erst im Laufe des Januars beantwortet werden, wenn die großen Investoren in ihre Büros zurückkehren und ihre Arbeit wieder aufnehmen. Dann muss sich zeigen, ob Anleger auf dem aktuellen Kursniveau noch zu größeren Käufen bereit sind.

Der DAX bestätigte zunächst seine starke Ausgangslage und bleibt weiterhin oberhalb der 10-Tage-Linie (SMA10). Bis zum Rekordhoch fehlen gerade einmal +1,4%.

Auf der Unterseite stellen das Zwischentief von Mitte Dezember bei 16.624 Punkten und das alte Allzeithoch von Ende Juli bei knapp 16.529 Punkten potenzielle Korrekturziele dar.

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