Der DAX (WKN: 846900) hat am Donnerstag einen Dämpfer erlitten: Trotz zwischenzeitlicher Kurszuwächse drehte das größte deutsche Börsenbarometer im weiteren Handelsverlauf wieder deutlich ins Minus. Am Ende verlor der Index über 100 Punkte und ging -0,68% tiefer mit 15.621 Punkten aus dem Handel. Schwache Vorgaben von der Wall Street drückten auf die Stimmung.

Dabei hatte der Tag noch sehr vielversprechend begonnen. Nach den starken Quartalszahlen des Chipkonzerns Nvidia am Mittwochabend war die Stimmung zunächst sehr positiv. Der deutsche Leitindex startete deutlich höher in den Tag und markierte in den Anfangsminuten ein Hoch bei knapp 15.897 Punkten. In der Folge bröckelten die Gewinne aber sukzessive ab, das Tagestief wurde kurz vor Handelsschluss bei 15.618 Punkten markiert. Es lag damit fast 300 Punkte unter dem Tageshoch.

Nvidia ist nicht aufzuhalten

Für anfängliche Euphorie sorgten die Zahlen des Chipentwicklers Nvidia. Dieser hatte am Vorabend nach Börsenschluss seine mit Spannung erwarteten Zahlen vorgelegt und damit alle Prognose gesprengt. Der Umsatz konnte zum Vorjahr dank der hohen Nachfrage nach Spezialchips für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz auf 13,5 Milliarden US$ verdoppelt werden. Der Gewinn machte einen Quantensprung von 656 Millionen US$ auf knapp 6,2 Milliarden US$.

Im laufenden dritten Quartal sollen die Erlöse auf 16 Milliarden US$ steigen. Sowohl mit den Zahlen zum zweiten Quartal als auch mit dem weitern Ausblick wurden die Marktschätzungen klar übertroffen.

Fallende Anleiherenditen – Jackson Hole im Fokus

Nach zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten gaben die Anleiherenditen wieder nach, da die Zinserwartungen gesunken sind. Auch das schob den Aktienmarkt zunächst an.

Sehr schnell wurde aber deutlich, dass die Anleger vor dem Notenbankertreffen in Jackson Hole,  das am Donnerstag begann, kein unnötiges Risiko eingehen wollen. Fallende vorbörsliche Indikationen auf den Dow Jones Index bremsten schließlich auch den DAX aus. Im regulären Handel bestätigte sich die gedämpfte Risikolust der US-Anleger.

Ganz klar im Fokus steht die Rede von Notenbankchef Jerome Powell, der am Freitag zu den wirtschaftlichen Themen Stellung beziehen wird. Marktteilnehmer erhoffen sich hiervon Hinweise zum weiteren Zinskurs der Federal Reserve.

Arbeitsmarkt weiterhin robust

Wie aktuelle Daten zeigen, sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weiter zurückgegangen. Das Arbeitsministerium in Washington teilte mit, dass in der vergangenen Woche 230.000 Hilfsanträge registriert wurden, 10.000 weniger als in der Vorwoche.

Damit präsentiert sich der US-Arbeitsmarkt trotz der zahlreichen Zinserhöhungen weiterhin überaus robust und stellt gleichzeitig ein Aufwärtsrisiko für die Inflation dar. Interessant wird es sein, wie Powell diese Entwicklung einordnet.

DAX erleidet Dämpfer

Der DAX hat am Donnerstag einen Rückschlag hinnehmen müssen, nachdem es zuvor drei Tage in Folge nach oben gegangen war. Der Erholungsschwung, der den deutschen Leitindex ausgehend vom Freitag markierten Tief bei 15.468 Punkten um mehr als 400 Punkte hinaufgetragen hat, bekommt damit erste Makel. Das Wochenplus ist auf 0,3% zusammengeschmolzen.

Nach dem Rücksetzer ist die 15.600-Punkte-Marke fast erreicht. Bei einem Bruch könnten sich die Korrekturen bis zu den Tiefpunkten aus dem Juli und August bei 15.456 und 15.468 Punkten ausdehnen. Zusammen mit der 200-Tage-Linie (SMA200), die bei 15.404 Punkten verläuft, bilden die Tiefs eine zentrale Unterstützung.

Wird sie durchbrochen, droht ein Abverkauf in Richtung 15.000 Punkten. Die Bullen werden aber alles daran setzen, dies zu verhindern.

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