Der DAX (WKN: 846900) hat einen mauen Jahresstart hingelegt, die Verluste aber in Grenzen gehalten. Unter dem Strich gab das größte deutsche Börsenbarometer knapp 160 Punkte nach und ging -0,94% tiefer mit 16.594 Punkten aus dem Handel. An der Wall Street kam es zu deutlichen Gewinnmitnahmen.

Zum Jahresauftakt am Dienstag versprühte der Markt noch anfängliche Euphorie, geriet daraufhin aber zusehends unter Druck. Schwache Vorgaben von der US-Börse ließen auch hiesige Anleger den Verkaufsknopf drücken.

Der Mittwoch war mit Verlusten von fast -1,4% der schlechteste Handelstag seit dem 20. Oktober. Das Wochentief wurde am Freitagnachmittag mit 16.448 Punkten markiert, doch nach Bekanntwerden schwacher Stimmungsdaten aus dem US-Dienstleistungssektor zogen die Kurse wieder an.

Stimmung im Dienstleistungssektor trübt sich ein

Laut einer Umfrage des Institute for Supply Management (ISM) ist die Aktivität im Dienstleistungssektor im Dezember von 52,7 auf 50,6 Punkte gesunken. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Indexwert von 52,6 Punkten gerechnet. In den USA macht der Dienstleistungsbereich mehr als zwei Drittel der Wirtschaft aus.

Die Daten deuten damit auf eine schwächere Gesamtwirtschaft hin, womit auch die Wetten auf rasch sinkende Zinsen neue Nahrung erhalten. Laut dem Fed Watch Tool der CME Group rechnen nun wieder 71% der Marktteilnehmer mit einer ersten Zinssenkung im März um 25 Basispunkte. Am Freitagmorgen lag die Wahrscheinlichkeit noch bei fast 55%.

Arbeitsmarkt weiter robust

Zunächst hatten die Märkte ihre Zinswetten nach einem überraschend starken Arbeitsmarktbericht noch zurückgefahren. Wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte,  sind im Dezember außerhalb der Landwirtschaft 216.000 Stellen geschaffen worden. Analysten hatten nur mit 170.000 neuen Jobs gerechnet. Zudem fiel der Lohnanstieg mit 0,4% höher aus als erwartet (0,3%).

Für die kommende Woche gilt es nun diese Daten einzuordnen. Auch wenn die möglicherweise übertriebenen Zinserwartungen seit Jahresbeginn etwas gedämpft sind, ist die Ausgangslage für Aktien weiterhin gut. Das aktuelle Börsengeschehen kann als gesunde Konsolidierung bezeichnet werden nach der Rallye zum Ende des vergangenen Jahres.

Überdies hat die US-Wirtschaft gute Chancen, eine weiche Landung hinzulegen und die befürchtete Rezession zu umschiffen. Ferner rechnen viele Fachleute damit, dass sich die Konjunktur in China und anderen Teilen Asiens in diesem Jahr aufhellen wird.

Ausblick auf die neue Woche

Zu Beginn der neuen Woche stehen zunächst Daten zur deutschen Industrieproduktion und zu den Industrieaufträgen für den Monat November auf der Agenda. Spannend wird es dann am Donnerstag, wenn die US-Verbraucherpreise für Dezember bekannt gegeben werden.

Es ist davon auszugehen, dass der Inflationsdruck weiter nachgelassen hat, die Kernrate dürfte mit geschätzten 3,0% aber weiter deutlich über dem von der Fed angestrebten Inflationsziel von 2,0% liegen.

Darüber hinaus beginnt die neue Berichtssaison mit den Quartalsbilanzen einiger US-Banken. Am Freitag legen JPMorgan, Bank of America und Citigroup Zahlen zum abgelaufenen Jahresviertel vor und dürften auch einen Ausblick auf 2024 geben.

DAX hält Verluste in Grenzen

Der DAX hat die erste Handelswoche im neuen Jahr mit Abgaben begonnen, ein Per-Saldo-Verlust von -0,94% ist aber immer noch zu verschmerzen. Zwar kam es im Verlauf der Woche gleich mehrfach zum Test des alten Rekordhochs von Ende Juli bei knapp 16.529 Punkten, auf Schlusskursbasis wurde dieses Niveau aber verteidigt.

Damit kommt das Hoch als Korrekturziel in Frage und könnte Ausgangspunkt einer neuen Aufwärtswelle sein, falls die Märkte wieder anziehen. An der Wall Street wurde der Abverkauf zum Ende der Woche gestoppt.

Bei einem Break nach unten liegen die nächsten Haltepunkte bei 16.427 und knapp 16.332 Punkten. Anschließend würde das Doppeltop der Jahre 2021 und 2022 bei 16.290/16.285 Punkten in den Fokus rücken.

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