Der DAX (WKN: 846900) bleibt auf dem absteigenden Ast. Am Donnerstag büßte das größte deutsche Börsenbarometer knapp 45 Punkte ein und ging -0,26% tiefer mit 16.859 Punkten aus dem Handel. Beim Tagestief betrug das Minus -0,48%. An der Wall Street erholten sich die Kurse von ihren Vortagesverlusten.

Die schwachen Vorgaben aus New York sorgten zum Handelsstart für deutlich tiefere Kurse. Die deutschen Standardwerte eröffneten Gap down und rund 70 Punkte unter dem Schlusskurs vom Mittwoch.

Im Unterstützungsbereich von 16.840 Punkten griffen Anleger wieder zu und verhalfen dem Index am frühen Nachmittag zu einem Gap Close und zum Anstieg auf ein Hoch bei 16.915 Punkten. Im späten Handel gaben die Kurse wieder nach und sanken auf ein Tief bei 16.821 Punkten. Aus dem Handel ging es dank eines Endspurts aber etwas höher.

Zinssignale der Fed sorgen für Ernüchterung

Am Vorabend hatte Fed-Chef Jerome Powell an den Märkten für Ernüchterung gesorgt. Wie erwartet beließ die US-Notenbank den Leitzins auf dem aktuellen Niveau von 5,25 bis 5,50%. Gleichzeitig machte der oberste Währungshüter der USA deutlich, dass die Notenbanker bereit seien, das hohe Zinsniveau länger aufrechtzuerhalten. Einer möglichen Zinssenkung im März schob Powell einen Riegel vor und bezeichnete dies als sehr unwahrscheinlich.

Gingen im Vorfeld des Zinsentscheids noch rund 60% der Marktteilnehmer von einer ersten Zinssenkung im März aus, sind es nach den neuesten Aussagen von Powell laut dem Fed Watch Tool der CME Group nur noch 42,5%.

Bislang ist es der Fed sehr gut gelungen, die Inflation durch geldpolitische Straffung einzudämmen, ohne dabei die Wirtschaft auszubremsen. Damit besteht aktuell auch keine Eile für frühzeitige Lockerungsmaßnahmen.

Tags zuvor hatten die großen US-Indizes mit deutlichen Abschlägen auf die Pressekonferenz reagiert. Am Donnerstag zogen die Kurse von Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 schon wieder spürbar an.

Stimmung in US-Industrie hellt sich auf

Derweil hat sich die Stimmung in der US-Industrie zu Jahresbeginn überraschend aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex stieg im Januar um 2 Zähler auf 49,1 Punkte und nähert sich damit wieder der Wachstumsschwelle von 50,0 Punkten, wie aus einer Umfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 47,0 Punkte gerechnet.

Zudem scheint sich der Arbeitsmarkt etwas abzukühlen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche um 9.000 auf 224.000 gestiegen, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Erwartet worden war ein Rückgang auf 212.000. Am Freitag folgt der offizielle Arbeitsmarktbericht.

Bilanzsaison geht weiter

Hierzulande standen am Donnerstag die Quartalsbilanzen von Adidas und Deutscher Bank im Fokus. Die Papiere von Adidas rutschten mit Verlusten von bis zu -6% ans DAX-Ende. Grund waren schwache Zahlen für 2023 und ein düsterer Ausblick auf das neue Geschäftsjahr.

An der Spitze thronte die Aktie der Deutschen Bank mit Kursgewinnen von bis zu +5,4%. Vor Steuern verdiente das Geldhaus so viel wie zuletzt vor 16 Jahren und mehr als von Analysten erwartet. Zudem kündigte die Bank weitere Einsparungen in Milliardenhöhe sowie eine Dividendenaufstockung und Aktienrückkäufe an.

In den USA standen am Abend die Bilanzen von Amazon, Meta und Apple im Fokus. Während die Zahlen von Amazon und Meta Anleger begeisterten, legte auch Apple nach einer längeren Durststrecke mal wieder einen überzeugenden Quartalsbericht vor.

DAX setzt Abstieg fort

Nach einem Anstieg bis auf 16.999 Punkte ist der Abstand zum Rekordhoch in den letzten Tagen wieder etwas größer geworden. Angesichts der schwachen Vorgaben aus New York hielt sich der DAX am Donnerstag aber noch einigermaßen passabel.

Dazu trugen einerseits die Zahlen einiger DAX-Konzerne wie Siltronic, Siemens Healthineers und Deutsche Bank bei, gestützt wurden die Kurse aber auch durch eine wieder anziehende US-Börse. Sie scheint den Fed-Schock relativ schnell überwunden zu haben.

Eintrüben würden sich die Perspektiven bei einem Rutsch unter die 16.800-Punkte-Marke. Dann könnte der Abverkauf bis zum Jahrestief von 16.345 Punkten weitergehen, dessen Bruch zum Abschluss einer Doppeltopformation führen würde.

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