Die Aktie des Autozulieferers Continental (WKN: 543900) bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau und steht aktuell bei knapp 77 €. Zuletzt fiel sie durch einen starken Kursanstieg von rund +28% auf. Neben der allgemein optimistischen Börsenstimmung trugen auch wichtige Unternehmensdaten zu dem Plus bei. Was können Anleger jetzt noch erwarten?

ℹ Continental vorgestellt

Continental ist ein weltweit führender Hersteller von Reifen, Komponenten und Modulen für die Fahrzeugindustrie. Die Geschäftsfelder bestehen aus dem Reifensegment (Tires) sowie der Contitech. Das Antriebsgeschäft wurde Ende 2021 als eigenständige Gesellschaft (Vitesco) abgespalten. Das Unternehmen verfügt weltweit über zahlreiche Niederlassungen sowie Tochterunternehmen, Hauptsitz ist Hannover in Niedersachsen. Der Konzern wird zurzeit mit 15,4 Milliarden € bewertet.

Konzernumbau konkretisiert

Seit längerem ist der Konzern mit der Gesamtsituation unzufrieden und immer wieder kamen Gerüchte auf, dass es zu einem radikalen Umbau komme. Anfang Dezember wurden die Pläne konkreter. Eine komplette Ausgliederung des Automotive-Segments wird es nicht geben. Allerdings stehen Teilbereiche davon zur Disposition.

Die Fertigung von Displays sowie Cockpit-Teilen wird in einer eigenständigen Einheit zusammengefasst. Der Jahresumsatz lag hier zuletzt bei 3,5 Milliarden €. In einem zweiten Schritt wird ein Verkauf oder eine Börseneinführung geplant. Ebenfalls stehen weitere Produkte mit einem Umsatzanteil von 1,4 Milliarden € zur Disposition. Die Automotive-Sparte wird dann mit einem Restumsatz von rund 15 Milliarden € ein wichtiger Teil des Gesamtkonzerns bleiben.

Nikolai Setzer, CEO von Continental, kommentiert dies so:

Automotive bleibt bei uns und ist auch künftig eine starke Säule. Man ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der Continental-Konzern für diesen Bereich der beste Eigentümer sei. Und wir sehen hier großes Potenzial.

Außerdem werden die Kosten im Verwaltungsbereich massiv gesenkt. Hierzu ist der Abbau von 5.500 Arbeitsplätzen vorgesehen. Dieses Ziel soll bis 2025 erreicht werden. Insgesamt sollen dabei Kosten von 400 Millionen € gespart werden.

Auch die oft bemängelten hohen Forschungskosten kommen auf den Prüfstand. Diese sollen von 12% auf 11% und mittelfristig unter 10% reduziert werden. Die 82 Entwicklungsstandorte werden deutlich reduziert. Zudem soll der Forschungsanteil in lohngünstigerem Ausland von 60% auf 70% erhöht werden.

Ertragskraft steigern

Aus Konzernkreisen ist immer wieder zu hören, dass das Hauptziel der künftigen Strategie die Steigerung der Ertragskraft ist. Die Rendite im Automotive-Segment liegt deutlich unter der im Reifengeschäft. Die beschlossenen Maßnahmen gehen in die richtige Richtung und dürften sich mittelfristig positiv auswirken.

Wie aus dem am 8. November veröffentlichten Quartalsbericht ersichtlich wird, ist die operative EBIT-Marge im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 5,7 % auf 6,2% gestiegen. Hier machten sich bereits Kostensenkungen bemerkbar. Positiv ist, dass die Ertragskraft bei gleichzeitigem Umsatzrückgang steigt – dieser reduzierte sich um 1,5% auf 10,2 Milliarden €.

Potenzial vorhanden

Insgesamt wird sich die Ertragskraft in den nächsten Quartalen verbessern. Unter diesem Aspekt sehe ich weiteres Potenzial, mein Zielkurs liegt daher bei 83 €. Allerdings rechne ich bis dahin mit einem sehr volatilen Kursverlauf.

In dem starken Anstieg seit Oktober ist viel Positives bereits eingepreist. Eine stärkere Korrektur wäre eine gute Basis für neue Investitionen in die Aktie. Dass weiteres Potenzial vorhanden ist, sehen auch die Analysten der Deutschen Bank und Warburg so. Die Deutsche Bank liegt bei meiner Einschätzung und erwartet 85 €. Warburg ist sehr zuversichtlich und hat den Zielkurs auf 94 € erhöht. Es gibt aber auch kritischere Stimmen, die UBS etwa hält die Aktie mit einem Zielkurs von 71 € für überbewertet.

Positiv ist die Dividendenrendite von 1,95%. Die Ausschüttungssumme soll tendenziell von 15 bis 30% auf 20 bis 40% erhöht werden.

Mein Fazit: trotz positiver Einschätzung würde ich vor einem Einstieg eine Kurskorrektur abwarten.

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