Der DAX (WKN: 846900) hat nach seiner Rekordjagd in der vergangenen Woche etwas Dampf vom Kessel genommen. Nach Gewinnmitnahmen büßte das größte deutsche Börsenbarometer mehr als 300 Punkte ein und schloss -1,72% tiefer mit 18.175 Punkten. Den höchsten Wochengewinn erzielten die Aktien von BMW und Siemens Energy, deutliche Einbußen gab es bei Sartorius und Vonovia.

Nach dem langen Osterwochenende kehrten die Anleger am Dienstag noch sehr zuversichtlich an den Markt zurück und pushten den DAX früh auf ein neues Rekordhoch. Im Sog der Wall Street kam es dann aber doch zu einem kräftigen Rücksetzer. Nach einer leichten Erholung am Mittwoch und Donnerstag ging es am Freitag nach schwachen Vorgaben aus New York wieder deutlich abwärts.

Zinshoffnungen erleiden einen Dämpfer

In den vergangenen Wochen hatte sich der DAX von einem Hoch zum Nächsten gehangelt und dabei eine stark überkaufte Marktsituation geschaffen. So wurden auch die Stimmen immer lauter, die vor einer Korrektur warnten. Eine Gegenbewegung hatte sich somit angekündigt und wurde in der vergangenen Woche auch durch schwindende Zinshoffnungen in Gang gesetzt.

Während im Vorfeld bereits starke Konjunkturdaten aus den USA für Ernüchterung unter den Zins-Bullen sorgten, verpasste der Präsident der regionalen Notenbank in Minneapolis, Neel Kashkari, den Zinssenkungshoffnungen am Donnerstagabend einen herben Dämpfer. Seiner Ansicht nach könnte sogar der Fall eintreten, dass in diesem Jahr gar keine Zinsen gesenkt werden, sofern der Inflationsrückgang ins Stocken gerät.

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Kashkari derzeit kein stimmberechtigtes Mitglied der Fed ist und sich andere Notenbanker weniger restriktiv geäußert haben. Allen voran Notenbankchef Jerome Powell, der bekräftigte, dass die Fed in diesem Jahr sehr wohl Zinssenkungen anpeilt.

US-Inflationsdaten und EZB-Entscheid

Weitere Hinweise bezüglich der Inflationsentwicklung in den USA geben die am Mittwoch erscheinenden Verbraucherpreisdaten für den Monat März. Ebenfalls für Anleger von Interesse dürfte das Treffen der Europäischen Zentralbank am Donnerstag sein.

Es wird erwartet, dass der Leitzins zunächst unangetastet bleibt. Da sich der Preisauftrieb zuletzt aber deutlich abgeschwächt hat, rechnen Anleger mit konkreten Hinweisen, wann die geldpolitische Lockerung eingeleitet wird.

Berichtssaison wird eröffnet

Die Märkte bewegen sich trotz der Korrekturen in der vergangenen Woche weiterhin auf einem hohen Kurs- und Bewertungsniveau. Die nun beginnende Berichtssaison zum ersten Quartal wird zeigen, ob dieses Niveau gerechtfertigt ist. Los geht es am Ende der Woche mit den Zahlen der großen US-Banken Citigroup, Wells Fargo und JPMorgan.

Siemens Energy und Autowerte stark

In der vergangenen Woche stachen in einem korrektiven Marktumfeld die Papiere von BMW und Siemens Energy positiv hervor. Der gesamte deutsche Autosektor präsentierte sich stark und profitierte von einem Rekordabsatz des schwedischen Autobauers Volvo und ebenso von der Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufschwung in China. Die BMW-Aktie legte unter dem Strich mehr als +7% zu.

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy setzte die im Oktober begonnene Erholung fort und stieg auf Wochensicht um +7,17%. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Kurszuwächse damit bereits auf fast +50%. Im DAX schneidet nur der Rüstungskonzern Rheinmetall noch besser ab.

Sartorius und Vonovia mit Abgaben

Deutliche Abgaben von jeweils mehr als -5% gab es für die Papiere von Sartorius und Vonovia. Die Sartorius-Aktie durchbrach das Tief aus dem Jahr 2022 bei 262,50 € und steht nun vor einem Test der 100-Tage-Linie (SMA100).

Auch für die Vonovia-Aktie war es eine enttäuschende Woche. Die Zinsunsicherheit am Markt lastete auf den Kursen von Immobilienwerten. Vonovia befindet sich nach einer kräftigen Erholung nun schon seit Mitte Dezember in einer Konsolidierungsphase.

DAX zollt Rekordjagd Tribut

Der DAX hat der jüngsten Rekordjagd Tribut gezollt und nach neun Gewinnwochen in Folge erstmals wieder Verluste auf Wochensicht eingefahren. Somit fiel auch der Start ins zweite Quartal eher trübe aus. Allerdings muss dies nichts heißen, denn auch das erste Quartal begann mit Abgaben, ehe die Märkte Mitte Januar kräftig nach oben drehten.

In der neuen Woche könnten sich die Korrekturen zunächst fortsetzen, wenngleich die US-Börse am Freitag schon wieder höher tendierte. Gestützt wurden die Märkte durch gute Daten vom Arbeitsmarkt. Während mehr Stellen geschaffen wurden als erwartet, hat sich das Lohnwachstum weiter abgeschwächt.

Der DAX befindet sich nun auf Höhe der 21-Tage-Linie (SMA21), die am Freitag auf Intraday-Basis bereits getestet wurde. Sie bietet dem Markt die Möglichkeit, sich zu stabilisieren. Bei einem Bruch wäre das vormalige Rekordhoch bei 18.039 Punkten das nächste Kursziel auf der Unterseite. Die breite Unterstützung im Bereich 18.000/18.040 Punkten könnte dann für neues Kaufinteresse sorgen.

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