Nach den deutlichen Korrekturen vom Vortag hat der DAX (WKN: 846900) am Mittwoch wieder etwas zulegen können. Das größte deutsche Börsenbarometer stieg um mehr als 90 Punkte und beendete den Handel +0,51% höher mit 18.376 Punkten. Gefragt waren die Aktien von BMW und Infineon, Daimler Truck und Continental rutschten ans DAX-Ende.

Die deutschen Standardwerte starteten etwas tiefer in den Tag, sorgten dann aber für einen raschen Gap-Close. Es folgte der Anstieg auf 18.339 Punkte, der im frühen Handel aber komplett zurückgenommen wurde. Bis zum Mittag erholten sich die Kurse wieder und erreichten ein Hoch bei 18.351 Punkten.

Angesichts schwacher Indikationen für die Wall Street kam der Markt daraufhin wieder auf das Eröffnungsniveau zurück und markierte am Nachmittag ein Tief bei 18.292 Punkten. Steigende Kurse der US-Börse im regulären Handel sorgten dann aber auch hierzulande für Gewinne im späten Handel. Das Tageshoch fiel mit der Schlussglocke zusammen und lag bei 18.376 Punkten.

Wann sinken die Zinsen und wie stark?

Anleger treibt derzeit vor allem die Frage um, wann die Zentralbanken ihren Zinslockerungsprozess einläuten und wie viele Zinssenkungen es in diesem Jahr geben wird. Angesichts der weiterhin starken Konjunkturdaten aus den USA gibt es einige Bedenken hinsichtlich des Umfangs der diesjährigen Zinssenkungen.

Die Präsidentin der San Francisco Fed, Mary Daly, betonte in diesem Zusammenhang, dass drei Zinssenkungen für 2024 weiterhin eine vernünftige Marktprojektion seien. Auch geht laut dem Fed Watch Tool der CME Group nach wie vor eine große Mehrheit von 61,6% der Marktteilnehmer von einer ersten Zinssenkung bei der Sitzung im Juni aus.

Etwas überraschend hat sich die Stimmung im US-Dienstleistungssektor im März eingetrübt. Der ISM-Einkaufsmanagerindex sank um 1,2 Punkte auf 51,4 Zähler und fiel damit schwächer aus als von den Ökonomen erwartet.

Derweil deuten aktuelle Jobdaten des privaten Dienstleisters ADP auf eine anhaltende Stärke des US-Arbeitsmarktes hin. Hiernach sind im März mit 184.000 Jobs mehr Stellen geschaffen worden als erwartet. Die Prognosen lagen zuvor im Mittel bei 148.000 neuen Stellen. Die Daten gelten als wichtiger Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktreport, der am Freitag veröffentlicht wird.

Eurozonen-Inflation sinkt stärker als erwartet

Die Zweifel an einer ersten Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank im Juni nehmen dagegen weiter ab. Im März ist die Inflation in der Eurozone überraschend deutlich auf 2,4% gesunken. Ökonomen waren im Vorfeld von einer gegenüber Februar konstanten Teuerungsrate von 2,6% ausgegangen.

Tags zuvor hatte das Statistische Bundesamt bereits einen Rückgang der Inflation in Deutschland auf 2,2% gemeldet, womit die Erwartungen übertroffen wurden. Das Zwei-Prozent-Ziel der EZB rückt damit immer näher.

Infineon und BMW top, Daimler Truck und Conti mit Abgaben

Gefragt waren hierzulande die Papiere von Infineon, die von einer Hochstufung durch Morgan Stanley profitierten und um +2,4% stiegen. Die US-Bank erhöhte das Kursziel um 5 € auf 40 € und stufte die Aktie von „Equal-weight“ auf „Overweight“ hoch. Im Aktienkurs sei bereits viel Negatives eingepreist, hieß es in der Studie.

Top Performer im DAX war indes die Aktie von BMW mit Kursaufschlägen von +4,88%. Rückenwind erhielt der deutsche Automobilsektor vom chinesischen Automarkt. Dort sind die Auslieferungen im März deutlicher gestiegen als zuvor geschätzt.

Am unteren Ende des DAX landete Continental mit einem Tagesverlust von -1,78%. Die US-Bank JPMorgan gab einen skeptischen Ausblick auf die anstehende Bilanz zum ersten Quartal.

Noch stärker unter Druck geriet Daimler Truck mit Abschlägen von -2,16%. Gewinnmitnahmen nach dem zuletzt starken Lauf, aber auch negative Nachrichten zur Auftragslage in den USA belasteten den Kurs.

DAX stabilisiert sich wieder

Am Dienstag hatte es nach längerer Zeit erstmals etwas größere Gewinnmitnahmen gegeben. Doch wie es scheint, nutzen die Anleger den Rücksetzer, um neue Positionen aufzubauen.

Damit hält sich der DAX vorerst oberhalb der 10-Tage-Linie (SMA10), der als Indikator für den sehr kurzfristigen Trend gilt. Wird der gleitende Durchschnitt durchbrochen, könnten sich die Korrekturen bis in den Bereich um 18.000/18.040 Punkte ausweiten.

Nimmt der Markt neuen Schwung auf und überwindet das Rekordhoch bei 18.567 Punkten aus der vergangenen Woche, ist ein Folgeanstieg bis zur 19.000-Punkte-Marke möglich.

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