Nach zuletzt starken Korrekturen hat der DAX (WKN: 846900) zum Start in die neue Handelswoche etwas Boden gutgemacht. Das größte deutsche Börsenbarometer stieg um mehr als 120 Punkte und ging +0,7% höher mit 17.860 Punkten aus dem Handel. Auf der Kaufliste ganz oben standen die Papiere von Bayer und MTU, Zalando und RWE rutschen ans DAX-Ende.

Am Morgen zeichnete sich bereits ein positiver Handelstag ab. Die deutschen Standardwerte starteten deutlich höher in den Tag, ehe es im Rahmen einer Gegenbewegung im frühen Handel bis auf 17.762 Punkte zurückging. Das war gleichbedeutend mit dem Tagestief, sodass das Gap zu einem Teil geöffnet blieb.

Fortan übernahmen die Bullen wieder mehr und mehr die Kontrolle und führten den DAX kurz vor der Markteröffnung in New York auf sein Tageshoch von 17.889 Punkten. Der Schlusskurs lag knapp darunter.

Gute Vorgaben aus dem Fernen Osten

Gestützt wurden die Märkte am Morgen durch gute Vorgaben aus dem Raum Asien und Pazifik, wo sich die Börsen in Japan, China, Südkorea und Australien von den jüngsten Verlusten erholten. Das Ausbleiben weiterer Hiobsbotschaften im Nahostkonflikt sorgte überdies für eine gewisse geopolitische Entspannung.

Dass die Erholung allerdings auf wackligen Beinen steht, zeigte sich einmal mehr in New York. Erneut konnten die großen US-Indizes ihre anfänglichen Gewinne aus der Vorbörse im frühen Handel nicht halten und rutschten sogar zeitweise ins Minus. Im späten Handel setzten sich die Bullen dann aber doch durch und verhalfen Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 zu deutlichen Tagesgewinnen.

Inflationsbekämpfung dürfte länger dauern

Galt es bis vor kurzem noch als fast schon ausgemachte Sache, dass die Fed auf ihrer Juni-Sitzung erstmals die Zinsschraube nach unten dreht, wird es nun wohl frühestens im September erste Zinssenkungen geben. Grund ist die weiterhin hartnäckig hohe Inflation und die robuste Konjunktur in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Berichtssaison nimmt Fahrt auf  SAP – im Fokus

In dieser Woche liegt der Fokus ganz klar auf der Berichtssaison, die auch im DAX deutlich Fahrt aufnimmt. Den Anfang machte am Montag der Softwarekonzern SAP, der nach US-Börsenschluss seine Zahlen zum ersten Quartal vorlegte. Aufgrund von aktienbasierten Vergütungen seiner Mitarbeiter, die neuerdings zu den operativen Kosten gezählt werden, fiel das Plus beim operativen Gewinn etwas geringer aus als erwartet.

Im wichtigen Cloud-Geschäft wuchsen die Erlöse um rund ein Viertel auf 3,928 Milliarden €, womit die Erwartungen erfüllt wurden. Außerdem bildete SAP Rückstellungen im Wert von 2,2 Milliarden € für den angekündigten Konzernumbau. Um das Unternehmen für das KI-Zeitalter fit zu machen, sollen weltweit rund 8.000 Stellen wegfallen, davon allein 2.600 Jobs in Deutschland.

Bayer zieht an, Zalando mit Abgaben

Im regulären Handel stachen die Papiere von Bayer heraus, die sich mit einem Tagesplus von +3,76% an die DAX-Spitze setzten. Der Anteilsschein profitierte von einer positiven Analystenmeinung durch die US-Bank JPMorgan, die dem Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern solide Quartalszahlen zutraut. Die Einstufung lautet weiterhin „Neutral“, das Kursziel liegt bei 34 €.

Ebenfalls gefragt waren die Aktien des Triebwerksherstellers MTU mit einem Kursplus von +2,6%. Seit dem Hoch von Anfang April hatte der Kurs zweistellig korrigiert, im Supportbereich von 210/220 € scheint es nun aber wieder aufwärts zu gehen.

Weniger gut lief es für die Papiere von RWE, die mit bis zu -3% ins Minus rutschten. Zum Handelsende notierten sie -1,17% tiefer. Belastet wurde der Kurs durch die Meldung, dass der US-Bundesstaat New York Verhandlungen für große Offshore-Projekte abgebrochen hat. Barclays sieht in dem Kursrückgang indes eine Chance.

Mit einem Minus von -2,79% rutschten die Papiere von Zalando ans DAX-Ende. Seit Vorlage der Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr am 12. März war die Aktie in der Spitze um mehr als +44% gestiegen. Daher werden nun wohl einige Gewinne vom Tisch genommen.

DAX zieht wieder an

Nach drei Wochen in Folge mit Kursabgaben ist der DAX mit Schwung in die neue Woche gestartet. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex noch ein neues 6-Wochen-Tief bei 17.626 Punkten markiert, letztlich aber oberhalb von 17.700 Punkten geschlossen.

Auch am Montag behauptete sich der Markt oberhalb dieses wichtigen Kursniveaus und schaffte den Wiederanstieg über die 17.800-Punkte-Marke. Dabei schob sich der Index auch zurück über die 50-Tage-Linie (SMA50), die damit weiterhin für eine Umkehrbewegung infrage kommt.

Um neue Aufwärtsdynamik zu erzeugen, müsste der DAX den kurzfristigen Korrekturtrend durchbrechen und die Widerstände bei 17.900 Punkten und 18.000/18.039 Punkten überwinden. Die entscheidenden Kurstreiber dafür könnten von der Wall Street kommen, wo sich möglicherweise ein Turnaround abzeichnet.

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