Die Aktie des österreichischen Bankkonzerns BAWAG (WKN: A2DYJN) steht aktuell bei 53,30 €, ihr Allzeithoch erreichte sie am 9. April bei 60,30 €. Der Mehrjahreschart zeigt, dass sie in den letzten beiden Jahren jeweils zum Jahresbeginn ihre Höchstkurse erreichten. Danach sorgten stärkere Rücksetzer für niedrigere Kurse. Kommt es auch dieses Jahr so?

ℹ BAWAG vorgestellt

  • Die österreichische BAWAG-Group ist eine der größten Banken in Österreich mit insgesamt 2,1 Millionen Kunden. Als Universalbank betreibt sie alle Bankgeschäfte.
  • Der Hauptsitz befindet sich in Wien. Die Hauptgeschäftstätigkeit ist in der Dach-Region (Österreich, Schweiz und Deutschland); daneben ist sie in den Niederlanden sowie den USA mit Niederlassungen vertreten.
  • Die Hauptbörse ist Wien, in Deutschland ist sie bei Tradegate handelbar. Die Marktbewertung beträgt knapp 4,2 Milliarden €.

Gewinn überproportional verbessert

Das österreichische Bankinstitut ist in der Vergangenheit geprägt durch eine hohe Ertragskraft. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde das Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich verbessert. Es lag mit 910,4 Millionen um 34% über dem Vorjahreswert. Haupttreiber waren die gestiegenen Zinserträge bei relativ konstantem Kostenaufwand. Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 682,6 Millionen € – ein Jahr zuvor hatte er bei 509,4 Millionen € gelegen.

Die Konzernerträge verbesserten sich lediglich um 16% auf 1,5 Milliarden €. Davon resultieren 1,2 Milliarden aus Zinserträgen und 307 Millionen aus Provisionserträgen.

Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung als hervorragend zu bezeichnen. Insbesondere die überproportionale Ertragsverbesserung ist erstaunlich. Die Bank spricht davon, dass die nächsten Jahre noch erfolgreicher werden.

Anas Abuzaakouk, CEO, kommentierte die Finanzergebnisse wie folgt:

Wir haben all unsere Ziele 2023 erreicht, und das trotz eines Umfelds, das von einer gedämpften Markt- und Verbraucherstimmung geprägt war.

Ausweitung der Geschäftstätigkeit in den Niederlanden

Bisher gehörten die Niederlande nicht zu den Hauptmärkten der Bank. Das ändert sich nun mit der Übernahme von Knab. Knab ist eine Online-Bank mit einer Bilanzsumme von 17 Milliarden €. Der Kaufpreis lag bei 510 Millionen €. Im ersten Halbjahr 2023 lag der Gewinn bei 64,5 Millionen €.

Mit dieser Akquisition wird die bisherige Position in den Niederlanden deutlich gestärkt. Der Übernahmepreis ist im Hinblick auf die Ertragskraft gerechtfertigt.

Wie sind die weiteren Kursaussichten?

Glaubt man dem Mehrjahreschart, so kommt nach dem starken Anstieg eine stärkere Korrektur. Allerdings war der starke Rücksetzer im letzten Jahr durch die Bankenkrise verursacht. Momentan ist eine akute Bankenkrise nicht erkennbar. Die Bank verfügt über eine sehr gesunde Bilanzstruktur, das Kreditportfolio ist zu 80% besichert.

Der Rücksetzer seit dem Allzeithoch ist positiv zu werten, damit bieten sich wieder günstigere Einstiegschancen. Mittelfristig bin ich für die weitere Kursentwicklung sehr zuversichtlich und halte Kurse von 70 € für realistisch. Das entspricht bei dem jetzigen Gewinn pro Aktie (EPS) einem KGV von 8,4. Bis dahin dürften immer wieder stärkere Rücksetzer kommen.

Das Besondere bei dieser Aktie ist die extrem hohe Dividendenrendite. Die Dividende wurde von 3,70 € auf 5 € angehoben. Das entspricht einer momentanen Rendite von 9,2%. Bei einem Kurs von 70 € läge die Rendite immer noch bei 7%.

Die meisten Analysten liegen mit ihren Einschätzungen deutlich über meinen Erwartungen. HSBC mit 88 € und Citigroup mit 85 € sehen ein deutliches Potenzial. Die Deutsche Bank mit 77 € liegt ebenfalls höher. Die Erste Group mit 56 € hält die Aktie aktuell für fair bewertet.

Mein Fazit: Als Dividendenperle ist die Aktie eine Bereicherung für jedes Depot.

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